Nach Auszählung nahezu aller Stimmen erhielt der islamisch-konservative Politiker die absolute Mehrheit. Erdogan kam auf rund 52 Prozent der Stimmen. Der Kandidat der beiden größten Oppositionsparteien CHP und MHP, Ihsanoglu, kommt auf annähernd 39 Prozent. Der Kandidat der prokurdischen HDP, Selahattin Demirtas, erzielte knapp neun Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug über 70 Prozent. Ein offizielles Endergebnis liegt noch nicht vor. Es war das erste Mal, dass in der Türkei der Präsident direkt vom Volk gewählt wurde. Bisher hatte der Staatschef in der Türkei vor allem eine repräsentative Funktion, mit dem Wahlsieg Erdogans stehen erhebliche Veränderungen in der Türkei an- Erdogan hat bereits vor der Wahl deutlich gemacht, dass er strebt einen Wechsel zu einem Präsidialsystem mit größeren Machtbefugnissen für das Staatsoberhaupt anstrebt. Dafür braucht er eine Zweidrittelmehrheit im Parlament, die ihm aber noch fehlt.