Das Festival findet vom 16. bis 24 Mai statt und ist eine der traditionsreichsten und bekanntesten internationalen Puppentheater-Veranstaltungen. Während seines mehr als fünfzigjährigen Bestehens wurden über tausend Stücke aus 45 Ländern aufgeführt.
"Zähl' bis eins" steht am 18. Mai auf dem Programm. Dem Stück liegen Omar Khayyams berühmte Vierzeiler zugrunde. Gespielt wird mit Figuren aus Ton.
Omar Khayyam (Omar, der Zeltmacher) lebte in der Zeit von 1048 bis 1123 in Nishabour, einer Stadt der persischen Provinz Khorasan, westlich von Mashad. Seine Rubaiyats (Vierzeiler) zählen zu den meistgelesenen Texten des großen persischen Lyrikschatzes. Khayam war nicht nur Dichter und Philosoph, sondern auch ein bedeutender Mathematiker, Astronom und Rechtsgelehrter, ein Universalgelehrter seiner Zeit, der als Berater des Wesirs Nizam al Mulk unzählige Male aus dem Steppengebiet Khorasans durch die Persische Zentralwüste nach Esfahan, der Seldschukenresidenz zog. Im Westen wurden seine philosophisch-poetischen Rubaiyats Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Übersetzungen des britischen Dichters Edward Fitzgerald. Ins Deutsche wurden sie um 1880 durch Adolf Friedrich Graf von Schack und Friedrich Bodenstedt, ab 1912 durch Friedrich Rosen übertragen.