AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : IRIB
Freitag

21 März 2014

20:30:00
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Deutschland

Mit Kopftuch ins Hamburger Bezirksparlament?

Seit 2011 sitzt Kesbana Klein als zugewählte Bürgerin im Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel. Zukünftig will sie sich in der Bezirksversammlung Hamburg Mitte für Wilhelmsburg einsetzen.

Seit 2011 sitzt Kesbana Klein als zugewählte Bürgerin im Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel. Zukünftig will sie sich in der Bezirksversammlung Hamburg Mitte für Wilhelmsburg einsetzen.Kesbana Klein aus Kirchdorf Süd kandidiert für die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Seit eineinhalb Wochen schmückt ihr Konterfei ganz Wilhelmsburg. Kesbana Klein hat 50 Wahlplakate für sich auf der Elbinsel aufgestellt. Das Motiv fällt auf, denn Klein ist Muslima und trägt ein Kopftuch. Die stellvertretende Vorsitzende des SPD Distriktes Wilhelmsburg-Ost kandidiert bei den Wahlen am 25. Mai für einen Sitz in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte. Erhält Klein ein Mandat, wird sie die erste muslimische Frau mit Kopftuch in dem Bezirksparlament werden.Die gebürtige Elmshornerin konvertierte 1997 zum Islam. Damals half ihr der Glaube an Gott, einen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Im Koran fand sie Antworten auf ihre Fragen. Bei ihrer politische Arbeit spielt Religion keine Rolle, so die 49-Jährige. "Das ist eine ganz persönliche Sache für mich", sagt sie. "Ich bin niemand, der missionieren will. Aber ich stehe zu meinem Glauben und trage deshalb mein Kopftuch." In Wilhelmsburg fällt sie damit nicht weiter auf. In dem Stadtteil leben viele Muslime, Frauen mit Kopftuch sind keine Seltenheit. Vor Anfeindungen hat Klein keine Angst. Auf ihre Plakatkampagne gab es bisher nur positive Reaktionen.Auf den Elbinseln ist Klein keine Unbekannte. Sie lebt seit zehn Jahren im Stadtteil und engagiert sich schon lange ehrenamtlich. Die Finanzwirtin gründete die Bürgerinitiative "Barrierefreier Bahnhof Wilhelmsburg", setzte sich in der Nachbarschaftshilfe ein, bot Schuldnerberatung an und ist erste Vorsitzende des Fördervereins des Sozialen Treffpunktes Kirchdorf Süd, wo sie als Honorarkraft arbeitet. Für ihr Engagement wurde Klein 2010 mit dem Kirchdorf-Süd-Preis ausgezeichnet und bekam 2011 den Bürgerpreis der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte.Während ihres Wahlkampfs kann Klein auf die Unterstützung der Parteigenossen zählen. Ihr Distrikt finanzierte ihre Plakate mit 360 Euro. Neben ihr bekommen nur die beiden Spitzenkandidaten aus den Wahlkreisen noch Wahlplakate. Zudem steht Klein auf Platz sieben der Bezirksliste - ein Platz den man als aussichtsreich bewertet. Um die Wilhelmsburger für sich zu gewinnen, wird sie dennoch viel für sich werben müssen. "Ich bin die Neue", sagt sie. In den nächsten zwei Monaten stehen viele Informationsabende und Bürgergespräche in Kleins Terminplan. Und auch ihr Telefon wird sicher öfter klingeln. Bei jedem Anruf ertönt die Hymne "HSV forever and ever" - Kleins Art die Hamburger Lokalmatadoren im Abstiegskampf zu unterstützen.(Quelle: elbe-wochenblatt.de)