Die Türkische Gemeinde in Deutschland wünscht sich die Einführung eines gesetzlichen muslimischen Feiertags. "Das wäre ein wichtiges Signal an die muslimische Bevölkerung", sagte der Bundesvorsitzende Kenan Kolat. Als Beispiel nannte er das Opferfest, eines der wichtigsten islamischen Feste.
Über solche gesellschaftlichen Themen solle eine künftige Islamkonferenz beraten, sagte Kolat weiter. Zuvor hatte Innenminister Thomas de Maizière angekündigt, mit Vertretern muslimischer Verbände zusammenzukommen, um über eine mögliche Neuausrichtung der Islamkonferenz zu sprechen. Geplant ist dazu am Montag ein Treffen mit sieben Organisationen - darunter die Türkische Gemeinde, der türkisch-islamische Dachverband Ditib, die Alevitische Gemeinde Deutschland und der Verband der Islamischen Kulturzentren.
Kolat begrüßte den Schritt ausdrücklich: "Dass der Minister den Dialog sucht, ist wichtig." Mit de Maizières Amtsvorgänger Hans-Peter Friedrich hätte es einen solchen Dialog nicht gegeben. Auch der Zentralrat der Muslime (ZDM) kündigte an, an dem Treffen teilzunehmen.
Der ZDM hatte die Islamkonferenz zuletzt boykottiert, weil Friedrich einen Schwerpunkt auf Fragen der Sicherheit und des Extremismus legen wollte. Es sei aber Hauptaufgabe der Islamkonferenz, "Integrationsprojekte zu fördern und Geschlechtergerechtigkeit voranzubringen", sagte der ZDM-Vorsitzende Aiman Mazyek
Als ein weiteres Thema für das Treffen nannten Kolat und Mazyek den Einsatz muslimischer Seelsorger, unter anderem bei der Bundeswehr. Laut Zahlen des ZDM gibt es derzeit rund 1600 muslimische deutsche Soldaten.
Die Deutsche Islamkonferenz war 2006 von dem damaligen Innenminister Wolfgang Schäuble ins Leben gerufen worden, um den Austausch zwischen Staat und Muslimen zu verbessern. Kritiker bemängelten jedoch, die Runde habe nach Fortschritten in der Anfangsphase auf der Stelle getreten.