AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : IRIB
Freitag

13 September 2013

19:30:00
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Deutschland

21. Filmfestival Hamburg mit iranischem Kino als Schwerpunkt

Das 21. Filmfest Hamburg findet vom 26. September bis 5. Oktober mit dem iranischen Kino als ein Schwerpunkt statt.

Das 21. Filmfest Hamburg findet vom 26. September bis 5. Oktober mit dem iranischen Kino als ein Schwerpunkt statt. Das iranische Kino hat bei Filmfest Hamburg eine lange Tradition. Viele wichtige iranische Filmemacher waren schon hier zu Gast, wie Panahi, Kiarostami, Farhadi, Rasoulof und Majidi, um nur einige zu nennen. Ihre Filme hatten in Hamburg ihre Deutschlandpremiere. „Daher ist es konsequent, dass wir jetzt die Sektion „Deluxe“ dem iranischen Kino widmen. Wir wollen zeigen, wie sehr das Gegenwartskino auf Traditionen sowohl vor- als auch nachrevolutionärer Filme aufbaut“, sagt Festivalleiter Albert Wiederspiel. Die Sektion „Iran Deluxe“ wurde von dem Regisseur Jafar Panahi kuratiert. Insgesamt hat er für diese Retrospektive neun Filme ausgewählt, die verdeutlichen, warum der iranische Film von seiner Entstehung bis heute erfolgreich ist. Sei es Cannes, Locarno, die Berlinale oder Venedig, auf allen großen Festivals weltweit gehören Filmemacher aus dem Iran zu den Preisträgern. Es sei zwar schwierig gewesen, die Kopien aufzutreiben, berichtete Programmchefin Kathrin Kohlstedde. Aber es sei ihnen gelungen, neun Beiträge zu bekommen, die einen "schönen Blick auf die Filmgeschichte des Landes" werfen. Gezeigt wird unter anderem „The Cow“ von Dariush Mehrjui, eine verstörend-experimentelle Parabel, die das Elend der Landbevölkerung schildert. Dieser Film leitete Ende der 70er Jahre eine Wende im iranischen Kino ein. Er wurde zwar schon 1969 gedreht und gezeigt, aber erst zehn Jahre später erweckte der Film die Aufmerksamkeit von Ayatollah Khomeini. Der Gründer der islamischen Republik im Iran war gerade aus dem Exil zurückgekehrt und gab die Devise aus; ein künftiges islamisches Kino solle sich an den Werten von „The Cow“ ausrichten. „The House is Black“ (1962) ist dagegen ein eindrücklicher Kurzfilm, der in grobkörnigen Schwarzweißbildern einen unverstellten Blick auf die deformierten Gesichter und Körper in einer Leprakolonie wirft. Dem anfänglichen Schock folgt bald die Schönheit. Die Einstellungen werden vom Zauber des Menschlichen überstrahlt. Die Würde ist stärker als das Elend. Der Kurzfilm läuft vor dem Film „The Traveller“ von Abbas Kiarostami (1974) . Zu sehen sind weiterhin: „Still Life" von Sohrab Shahid Saless (1974), „Prince Ehtejab" von Bahman Farmanara (1974) , „The Runner" von Amir Naderi (1985), „Bashu the Little Stranger" von Bahram Bayzai (1986) , „Captain Khorshid" von Nasser Taghvai (1987), „The Need" von Alireza Davood Nejad (1991) und der neueste Film von Jafar Panahi „Closed Curtain“. Auch Mohammad Rasoulofs aktuelle Regiearbeit „Manuscripts Don’t Burn“ ist bei Filmfest Hamburg in der Sektion „WORT!“ zu sehen. Der iranische Ausnahmemusiker und Komponist Mohammad Reza Mortazavi wird dieses Jahr zur feierlichen Eröffnung des Festivalzelts auf dem Allende-Platz am Freitag, den 27. September ab 21 Uhr auf seinem traditionellen Instrument, der „Tombak" spielen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Laeiszhalle Elbphilharmonie Hamburg statt. Insgesamt werden 151 Filme aus 56 Ländern gezeigt. Vom 26. September bis zum 5. Oktober stehen unter anderem 113 Spiel-, 30 Dokumentar- sowie 10 Kinder- und Jugendfilme auf dem Programm des Festivals in der Hansestadt. Mehr als 40 000 Besucher kamen im vergangenen Jahr zu den Vorstellungen. Parallel zum großen Filmfest läuft das Michel Kinder- und Jugendfilmfest.