Kurzfristiges Ziel sei die Verhinderung eines US-Militärschlages,
mit dem „das große konfessionelle Schlachten erst richtig beginnen“
und „alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen“ würde,
sagte Mitinitiator Leo Gabriel am Donnerstag bei einer Pressekonferenz
in Wien.
Mittelfristige Ziele sind eine Konferenz unter Einbeziehung der syrischen
Konfliktparteien im November in Wien, die Bildung einer Übergangsregierung
mit ausreichend viel Zeit zur Destabilisierung des Landes und schließlich
freie Wahlen unter internationaler Aufsicht.
Bei der Pressekonferenz erinnerte Heinz Hödl, Geschäftsführer der
Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklung
und Mission, an die jüngste eindringliche Warnung von Papst Franziskus
und der US-Bischöfe vor einem Waffengang des Westens.
Allerdings weiß der kirchliche Entwicklungsexperte auch um den Einfluss
der Waffenlobby in Ländern wie den USA, Russland, China, aber auch
Deutschland: Alle diese Staaten verdienten mit dem Waffenhandel weitaus
mehr als sie an Entwicklungshilfe leisteten, so Hödl.
Hödl nannte eine weitere Schreckenszahl: 1.750 Milliarden Dollar an
Militärausgaben weltweit stünden 128 Milliarden Dollar an staatlichen
EZA-Ausgaben gegenüber. Die USA, Russland und China würden auch verhindern,
dass der zahnlose UNO-Waffenhandelsvertrag Sanktionen für Rechtsbrecher
vorsieht. „Derzeit gibt es peniblere Regeln für den Bananen- als
für den Waffenhandel“, sagte Hödl. Die Rüstungsindustrie in den
genannten Supermächten habe ein Interesse daran, Konflikte zu schüren
- und daran zu verdienen.
Von einem „Stellvertreterkrieg“ in Syrien sprach Muna Duzdar, Rechtsanwältin
und SPÖ-Abgeordnete zum Wiener Landtag. Sie warnte am Beispiel des
Iraks vor vorgeschobenen „Beweisen“, die eine Intervention zu Unrecht
legitimierten. Kritik übte Duzdar an der Regierung Frankreichs, die
aus eigennützigen Interessen die „Kriegstrommeln“ rühre.
Zur Kundgebung am Stephansplatz hat unter anderen der syrisch-orthodoxe
Chorbischof Emanuel Aydin aufgerufen. Gefordert wird ein Verzicht auf
bewaffnete Interventionen, auch wenn diese „unter humanitärem Vorwand“
erfolgen sollten. Alle Bemühungen müssten einer politischen Lösung
gelten.
source :
Donnerstag
12 September 2013
19:30:00
462530
Mit einer Kundgebung am Freitagnachmittag ab 17.30 Uhr auf dem Wiener Stephansplatz will die Initiative „Frieden für Syrien“ einen Beitrag zu einer friedlichen Lösung in der Krisenregion leisten.
Mit einer Kundgebung am Freitagnachmittag ab
17.30 Uhr auf dem Wiener Stephansplatz will die Initiative „Frieden
für Syrien“ einen Beitrag zu einer friedlichen Lösung in der
Krisenregion leisten.