AhlolBayt News Agency (ABNA)

source :
Donnerstag

12 September 2013

19:30:00
462530

Österreich

Initiative Frieden für Syrien ruft zu Kundgebung in Wien auf

Mit einer Kundgebung am Freitagnachmittag ab 17.30 Uhr auf dem Wiener Stephansplatz will die Initiative „Frieden für Syrien“ einen Beitrag zu einer friedlichen Lösung in der Krisenregion leisten.

Mit einer Kundgebung am Freitagnachmittag ab 17.30 Uhr auf dem Wiener Stephansplatz will die Initiative „Frieden für Syrien“ einen Beitrag zu einer friedlichen Lösung in der Krisenregion leisten.

Kurzfristiges Ziel sei die Verhinderung eines US-Militärschlages, mit dem „das große konfessionelle Schlachten erst richtig beginnen“  und „alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen“ würde, sagte Mitinitiator Leo Gabriel am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien. 
Mittelfristige Ziele sind eine Konferenz unter Einbeziehung der syrischen Konfliktparteien im November in Wien, die Bildung einer Übergangsregierung mit ausreichend viel Zeit zur Destabilisierung des Landes und schließlich freie Wahlen unter internationaler Aufsicht. 
Bei der Pressekonferenz erinnerte Heinz Hödl, Geschäftsführer der Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission, an die jüngste eindringliche Warnung von Papst Franziskus und der US-Bischöfe vor einem Waffengang des Westens. 
Allerdings weiß der kirchliche Entwicklungsexperte auch um den Einfluss der Waffenlobby in Ländern wie den USA, Russland, China, aber auch Deutschland: Alle diese Staaten verdienten mit dem Waffenhandel weitaus mehr als sie an Entwicklungshilfe leisteten, so Hödl.  
Hödl nannte eine weitere Schreckenszahl: 1.750 Milliarden Dollar an Militärausgaben weltweit stünden 128 Milliarden Dollar an staatlichen EZA-Ausgaben gegenüber. Die USA, Russland und China würden auch verhindern, dass der zahnlose UNO-Waffenhandelsvertrag Sanktionen für Rechtsbrecher vorsieht. „Derzeit gibt es peniblere Regeln für den Bananen- als für den Waffenhandel“, sagte Hödl. Die Rüstungsindustrie in den genannten Supermächten habe ein Interesse daran, Konflikte zu schüren - und daran zu verdienen. 
Von einem „Stellvertreterkrieg“ in Syrien sprach Muna Duzdar, Rechtsanwältin und SPÖ-Abgeordnete zum Wiener Landtag. Sie warnte am Beispiel des Iraks vor vorgeschobenen „Beweisen“, die eine Intervention zu Unrecht legitimierten. Kritik übte Duzdar an der Regierung Frankreichs, die aus eigennützigen Interessen die „Kriegstrommeln“ rühre. 
Zur Kundgebung am Stephansplatz hat unter anderen der syrisch-orthodoxe Chorbischof Emanuel Aydin aufgerufen. Gefordert wird ein Verzicht auf bewaffnete Interventionen, auch wenn diese „unter humanitärem Vorwand“ erfolgen sollten. Alle Bemühungen müssten einer politischen Lösung gelten.