Für den Preis der privaten Stiftung wurden 400 Projekte eingereicht. Bereits im Mai stand fest, dass der islamische Friedhof Altach - der erste seiner Art in Vorarlberg – zu den 20 Projekten gehört, die in die engere Auswahl kommen. Schließlich wurde bekanntgegeben, dass das österreichische Projekt zu den fünf Gewinner-Projekten gehört. Die teilen sich das Preisgeld in der Höhe von einer Million Dollar.
Neben dem islamischen Friedhof Altach wurden auch das Salam Zentrum für Herzchirurgie in Khartum (Sudan), die Revitalisierung des historischen Zentrums von Birzeit (Palästina), das Rabat-Sale Infrastructure Project (Marokko) und die Sanierung des Bazars von Täbris (Iran) ausgezeichnet. Wie das Preisgeld unter den Gewinnern aufgeteilt wird, liege im Ermessen der Jury, heißt es in den Presseinformationen zur Preisverleihung.
„Das Projekt brachte eine multi-ethnische Gruppe von Akteuren unterschiedlichen Glaubens zusammen, um den Wunsch einer Zuwanderergemeinschaft nach der Schaffung eines Ortes zu realisieren, der mit seinem kulturell sensiblen Entwurf und seiner Ästhetik ihre spirituellen Ansprüche erfüllt und der gleichzeitig auch den Gepflogenheiten des angenommenen Landes entspricht“, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung des Projekts aus Österreich. „Schlicht im Ausdruck und poetisch in der Form bezieht er nicht nur die natürliche Landschaft auf intelligente Art und Weise mit ein, er macht auch jeglichen Gedanken an Erklärung überflüssig.“
Der Aga Khan Award for Architecture wurde 1977 vom Aga Khan - dem Oberhaupt einer schiitischen Strömung, die heute hauptsächlich in Indien lebt - ins Leben gerufen. Er wird alle drei Jahre vergeben und würdigt laut Selbstbeschreibung „alle Arten von Bauprojekten, die die bebaute Umgebung heutzutage prägen, angefangen von kleinen schlichten Projekten bis hin zu beträchtlichen Komplexen.“
Seit der Einführung des Awards vor 36 Jahren wurden 110 Projekte ausgezeichnet und fast 8000 Bauprojekte dokumentiert.
Der Aga Khan Award for Architecture ist Teil des in Genf ansässigen Aga Khan Trust for Culture (AKTC), der sich einer breitgefächerten Reihe von Aktivitäten widmet, die auf die Erhaltung und Förderung des materiellen und spirituellen Erbes der muslimischen Gesellschaft abzielen.