Junge Muslime hinterfragen traditionelle Geschlechterrollen, doch in der Öffentlichkeit werden die innermuslimischen Diskussionen darüber kaum wahrgenommen, so IGGiÖ-Frauenbeauftragte Carla Amina Baghajati. Das bedauerte Baghajati, die Frauenbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) , in einem Beitrag für eine katholische Fachzeitschrift. Die aktuelle Ausgabe der in Linz erscheinenden „Theologisch-praktischen Quartalschrift“ (ThPQ) ist dem Thema „Islam - mitten unter uns“ gewidmet, Baghajatis Artikel darin beleuchtet Geschlechtergerechtigkeit aus muslimischer Perspektive. Begriff „Geschlechtergerechtigkeit“ bevorzugt Statt von „Frau im Islam“ und „Durchsetzung von Frauenrechten“ zu sprechen, bevorzugt Baghajati den Begriff der „Geschlechtergerechtigkeit“. Denn Gerechtigkeit sei im Gegensatz zu „Feminismus“ und „Frauenemanzipation“ innermuslimisch positiv besetzt und würde damit eher einen Reflexionsprozess anregen. Der Koran spreche dahingehend eine „eindeutige Sprache“, erklärte die auch für islamischen Religionsunterricht in Österreich mitverantwortliche Baghajati: „Mann und Frauen sind vor Gott absolut gleichwertig“, dazu ließen sich zahlreiche Belege anführen. So spricht etwa bezüglich der Schöpfung der erste Vers der vierten Koran-Sure von „Partnerwesen“ - ein hierarchisches Verhältnis der Geschlechter ist laut Baghajati damit ausgeschlossen.
source : IRIB
Freitag
9 August 2013
19:30:00
450325
Junge Muslime hinterfragen traditionelle Geschlechterrollen, doch in der Öffentlichkeit werden die innermuslimischen Diskussionen darüber kaum wahrgenommen, so IGGiÖ-Frauenbeauftragte Carla Amina Baghajati.