AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : IRIB
Mittwoch

22 Mai 2013

19:30:00
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Deutschland

Deutsche Muslime fordern Schutz für Moscheen

Der Koordinierungsrat der Muslime (KRM) verurteilt die Anschläge auf Moscheen in mehreren deutschen Städten und fordert Schutz vor derartigen anti-islamischen Übergriffen.

Der Koordinierungsrat der Muslime (KRM) verurteilt die Anschläge auf Moscheen in mehreren deutschen Städten und fordert Schutz vor derartigen anti-islamischen Übergriffen.

Allein im Mai hat es bereits vier Angriffe gegen Moscheen gegeben: Am 9. Mai 2013 wurden in Lengerich bei Osnabrück in einer IGMG-Moschee durch noch unbekannte Täter die Scheiben eingeschlagen. Am 18. Mai 2013 beklebten in Mainz Unbekannte die Fenster der Moschee des Arabischen Nil-Rhein-Vereins mit islamfeindlichen Plakaten und hinterließen ein Flugblatt mit rechtsextremem Inhalt sowie eine Lache von Kunstblut.  In der folgenden Nacht wurde der Eingang der Islamischen Gemeinde in Düren mit den Worten „NSU lebt weiter und ihr werdet die nächsten Opfer sein!!!“ beschmiert. (Bei der NSU handelt es sich um die rechtsextremistische Terrorgruppe, deren Mitglieder zur Zeit in München vor Gericht stehen.) Zuletzt wurde in rheinland-pfälzischen Bullay in der Nacht zum 20. Mai die DITIB-Moschee angegriffen.

Der derzeitige KRM-Sprecher Aiman Mazyek sagte bei einem Besuch der vom Anschlag betroffenen Moschee in Mainz: "Es ist jetzt dringend an der Zeit, dass sich der Staat mit seinen Sicherheitsbehörden an einen Tisch mit den Muslimen und ıhren Vertretern setzt und darlegt, wie in Zukunft die Moscheen in Deutschland besser geschützt werden können. Eine Demokratie muss den Schutz aller Gotteshäuser gewährleisten können und diese gesamtgesellschaftliche Bedrohung darf nicht weiter einfach hingenommen werden.“ Außerdem forderte Mazyek die deutsche Gesellschaft zu einer breiten Thematisierung dieser Vorfälle und zur Solidaität mit den Muslimen auf.

Im Jahr 2012, so Mazyek, gab es in Deutschland neun Brandanschläge und achtzehn Fälle von Vandalismus gegen Moscheen, eine Koranverbrennung und eine Grabschändung. Die Dunkelziffer dürfte allerdings weit höher sein. Übergriffe auf Bürger muslimischen Glaubens oder mit Migrationshintergrund so wie auch Hassdelikte werden statistisch nicht erfaßt.