Auch die türkische Marine bereitet sich offenbar auf einen möglichen Konflikt mit dem Nachbarland Syrien vor. Generalstabschef Necdet Özel besuchte heute die Basis Gölcük am Marmara-Meer, einen der wichtigsten Marinestützpunkte des Landes, wie der Generalstab in Ankara mitteilte.
Der türkische Nachrichtensender NTV meldete, einige Schiffe aus Gölcük seien nach dem Parlamentsbeschluss für eine mögliche Syrien-Intervention vom 4. Oktober ins östliche Mittelmeer verlegt worden. Auch die Zeitung „Hürriyet“ hatte über Vorbereitungen der Marine berichtet.
General Özel hatte in der vergangenen Woche die an der syrischen Landgrenze verstärkten türkischen Truppen inspiziert und dabei dem Nachbarn Syrien mit heftigen Vergeltungsschlägen gedroht, falls der Beschuss durch syrische Granaten anhalten sollte.
Am 3. Oktober waren fünf türkische Zivilisten von einem syrischen Artilleriegeschoß getötet worden. Auch in den Tagen danach gingen mehrmals syrische Geschoße auf türkischem Territorium nieder. Nach Angaben aus türkischen Regierungskreisen gab es in den vergangenen Tagen aber keinen Beschuss mehr.
Nuland sagte in Washington, die Türkei verhalte sich bei der Kontrolle ihres Luftraums „maßvoll und angemessen“. So sei eine armenische Maschine, die letztlich Hilfsgüter an Bord hatte, zur Landung aufgefordert und durchsucht worden, sie habe dann aber nach Syrien weiterfliegen dürfen, sagte sie. Die Türkei sei also „offen für humanitäre Ausnahmen“.