Der Menschenrechtskommissar des Europarates, Nils Muiznieks, stellte die Studie in Straßburg vor. Sie basiert auf aktuellenUntersuchungen von Nichtregierungsorganisationen und anderen internationalen Vereinigungen. So wurde nach einer Studie der Europäischen Grundrechte-Agentur (FRA) jeder dritte Muslim in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Diskriminierungen. Muslimische Frauen, die ein Kopftuch tragen, sehen sich in mehreren Ländern insbesondere auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert und ausgegrenzt. Muiznieks forderte die Regierungen auf, diese Vorurteile zu bekämpfen und sich gegen Diskriminierungen und für Religionsfreiheit einzusetzen. Dabei betonte er, dass nicht nur Politiker rechtsextremer Gruppierungen, sondern auch Mainstream-Parteien antiislamische Argumente und Forderungen für ihre politischen Zwecke verwenden. Als Beispiel nannte Muiznieks den Schweizer Volksentscheid von 2009 gegen den Bau von Minaretten. Dem sei eine Kampagne vorausgegangen, die Vorurteile gegen Muslime geschürt habe. In Frankreich habe die Regierung in ähnlicher Weise antiislamische Vorurteile genutzt, um ein Burkaverbot einzuführen. Seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 sei der Islam in der öffentlichen Meinung untrennbar verknüpft mit Terrorismus, hieß es weiter. Das führe dazu, dass Polizisten, Zollbeamte oder Grenzschützer Muslime nur aufgrund ihrer optischen Erscheinung kontrollierten. Die Regierungen müssten gegen diese Diskriminierung vorgehen und unabhängige Einrichtungen schaffen, die Muslimen juristischen Beistand und politische Hilfestellung gäben.
source : IRIB
Mittwoch
1 August 2012
19:30:00
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Eine Studie des Europarats kritisiert europäische Regierungen für die Verbreitung antiislamischer Vorurteile. Auf diese Weise werde die Integration von Muslimen und generell das Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionszugehörigkeit erschwert.