- Er war ein Meister der Erzählung, seine Change-Geschichte hatte ihn ins Weiße Haus katapultiert.
Nun erklärt der US-Präsident, er habe im Amt keine Story mehr verkauft.US-Präsident Barack Obama zeigt sich vier Monate vor seiner erhofften Wiederwahl reumütig: Es sei der größte Fehler in seiner ersten Amtszeit gewesen, den Menschen seine Politik nicht richtig erklärt zu haben, sagte Obama in einem Interview des TV-Senders CBS.Er habe in den ersten zwei Jahren gedacht, "dass es in diesem Job nur darum geht, Gesetze richtig hinzubekommen", sagte der Präsident in dem Auftritt mit seiner Gattin Michelle. "Aber das Wesen dieses Amtes ist es auch, dem amerikanischen Volk eine Geschichte zu erzählen, die ihm ein Gefühl von Einigkeit und Sinn und Optimismus gibt", erklärte Obama.Sein republikanischer Kontrahent Mitt Romney reagierte auf das Interview mit einem bissigen Kommentar: "Präsident Obama glaubt, Millionen Amerikaner hätten ihre Häuser, Jobs und ihren Lebensstandard verloren, weil er keine gute Geschichte erzählt hat", hieß es in einer Mitteilung. Präsident zu sein, bedeute aber nicht, Geschichten zu erzählen, sondern zu führen.Romney dagegen steht derzeit in der Kritik, weil er einen großen Teil seines Vermögens mit einem unübersichtlichen Netz von Investitionen im Ausland, darunter in Steueroasen wie den Kaimaninseln, erworben haben soll. Allein auf den Kaimaninseln sei Romney nach wie vor mit einem geschätzten Wert von 30 Millionen Dollar an mindestens zwölf von 138 Fonds seiner 1984 gegründeten Investmentfirma Bain Capital beteiligt, berichtet das US-Magazin Vanity Fair kürzlich.