Innerhalb von fünf Jahren sollen Protestanten, Muslime und Aleviten ein gemeinsames Konzept dieses Religionsunterrichts entwickeln. Das werde auch die Lehrerausbildung verändern, sagte der Chef der Hamburger Senatskanzlei, Christoph Krupp. Bisher wird der konfessionsübergreifende Religionsunterricht ausschliesslich von evangelischen Lehrkräften erteilt. Die katholische Kirche beteiligt sich nicht daran.
Weiter sieht der Vertrag vor, die islamischen Feiertage den christlichen gleichzustellen. An bis zu drei Tagen pro Jahr dürfen muslimische Kinder dann aus diesem Grund in der Schule fehlen.
"Wenn wir diesen Vertrag zustande bringen, ist dies ein großer Schritt nach vorn", sagte Krupp. "Wir nehmen damit zur Kenntnis, dass es in dieser Stadt mehr als 100.000 Muslime und Aleviten gibt und dass deren Rechte anerkannt werden." Die Verbände hätten sich ihrerseits zur Einhaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, zur Toleranz, zur Religionsfreiheit und zur Gleichberechtigung von Mann und Frau bekannt. Das sei eine gute Basis, so Krupp.
Nach den Sommerferien soll der Vertrag von den Bürgerschaftsfraktionen beraten werden. Ende des Jahres könnte Hamburg dann als erstes Bundesland einen solchen Vertrag unterzeichnen.