AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : alshia.de
Freitag

1 Juni 2012

19:30:00
319379

Hijab

Der Hijab – Mein Recht, meine Freiheit, meine Wahl

Die Ansichten der Shia über den richtigen Hijab

Der Hijab – Mein Recht, meine Freiheit, meine Wahl

„Sprich zu den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen… Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen und ihren Schmuck nicht zur Schau tragen sollen – bis auf das, was davon sichtbar sein darf…“ (Koran: Kapitel 24, Verse 30-31)

Der Islam verbietet Mann und Frau nicht miteinander Kontakt zu haben, schreibt ihnen aber vor, gewisse sich durch Sittsamkeit auszeichnende Verhaltensregeln einzuhalten, so dass sie einander mit vollem und angebrachtem Respekt begegnen. Die islamische Verhaltensweise gründet auf Pietät und gegenseitigem Respekt und drückt sich nicht zuletzt durch gewisse Kleidungsregeln aus, die gemeinhin auf die von muslimischen Frauen getragenen Kopftücher reduziert wird.

Die Philosophie dessen, was allgemein als „Hijab“ – der Schleier bekannt ist, begründet in der Absicht, die Sinne des Einzelnen davor zu schützen, seine Reinheit zu mindern. Imam Ali (ع), der Cousin und Schwiegersohn des Propheten des Islams (Möge Friede mit Ihm und seiner Familie sein), sagte dazu:

„Das Auge ist der Spion des Herzens und der Bote des Verstandes. Darum wende deinen Blick ab von allem, was deinem Glauben nicht angemessen ist...“

In der modernen Welt werden unsere Sinne von allen Seiten mit einer Unzahl von Anblicken, Geräuschen und Düften bombardiert. Der Islam lehrt uns, zu kontrollieren, was wir unseren Sinnen aussetzen, da unsere Erfahrungen uns sowohl äußerlich als auch geistig beeinflussen. Der Geruch eines Parfums kann eine lang vergessen geglaubte Erinnerung an die eigene Großmutter hervorrufen, das Geräusch von Feuerwerkskörpern kann erschrecken und ein Bild des Krieges in Erinnerung bringen und der Anblick einer schönen Frau in einem offenem Kleid kann ungewollt Gefühle unangebrachten Verlangens erwecken.

Wenn unsere Sinne Zeuge von Sittenlosigkeit, Kriminalität oder gar Ausschweifung werden, so verlieren wir einen gewissen Grad unserer Reinheit, unserer Unschuld, auch wenn wir nicht für diese Eindrücke verantwortlich sind. Wir alle haben Erinnerungen aus der Kindheit, an Momente, in denen wir so einen Teil unserer Unschuld verloren haben. Was einst schockierend war und uns erregt hat, fällt jetzt in den Bereich des gewohnten.

Im Islam obliegt es nicht nur Eltern, darüber zu wachen, was für Einflüsse ihre Kinder ausgesetzt sind, sondern die Erwachsenen haben außerdem die Aufgabe, sich selbst ebenfalls zu schützen. Ein Verfehlen dieser Aufgabe, kann eventuell zu geistiger Schwäche führen.

Folglich ist die Grundphilosophie, die im Hijab liegt, ein Bestreben nach Bewahren von Ehre und Reinheit und berührt alle Facetten des Lebens und nicht ausschließlich die Kleidung. Wir müssen uns selbst daran hindern, das andere Geschlecht lüstern zu betrachten und wir müssen uns so kleiden, dass uns mit Respekt begegnet wird.

Das richtige Einhalten des Hijab-Gebots

Der Koran bezeichnet islamische sittsame Kleidung wie folgt:

“Sprich zu den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen. Das ist reiner für sie. Wahrlich, Allah ist dessen, was sie tun, recht wohl kundig. Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren und ihren Schmuck nicht zur Schau tragen sollen, außer dem, was davon sichtbar sein darf und dass sie ihren Schal um ihre Kleidungsausschnitte schlagen und ihren Schmuck vor niemandem anderen enthüllen sollen, als [jene Verwandte, die gemäß des Korans in den engeren Kreis der Familie fallen]...” (Koran, Kapitel 24, Verse 30-31.)

Der Zweck dieser Zurückhaltung ist, die Ehre beider, des Mannes, sowie der Frau, zu wahren, wenn diese einander begegnen.

  • Zu allernächst, obliegt es den Männern, damit anzufangen, die Frauen zu respektieren. Sie sollten sich nicht an Aktivitäten beteiligen oder diese billigen, die Frauen zu einer Ware herabstufen, oder erniedrigen. Außerdem wird von ihnen verlangt, dass auch sie ihre Blicke in Demut niederschlagen, und die allgemeine Philosophie der Keuschheit und des Herzens und der Kleidung zu befolgen. Sie müssen dezente Kleidung tragen und solche Orte und Aktionen meiden, die dazu führen könnten, dass sie Zeuge würden, von Dingen, die sie nicht sehen sollen.  

  • Der Hijab hindert Männer und Frauen nicht daran, zum Zwecke des Studiums, der gemeinsamen Arbeit, dem Vollbringen guter Taten oder ähnlichem, einander zu begegnen und zu kommunizieren. Vielmehr ist der Hijab eine gegenseitige Kontrolle und Absicherung, dass solche Beeinflussungen mit aufrichtigen Absichten und frei von Unangemessenheit stattfinden.  

  • Frauen sollten sich selbst als ehrwürdige Individuen ansehen und mit Männern in Reinheit verkehren. Sie sollten in Gegenwart von Männern ihr Benehmen nicht derart verändern, dass sie den Eindruck von einladender Attraktivität oder kokettierender Gefälligkeit erwecken, wodurch sie selbst dazu beitragen würden, als ein Objekt angesehen zu werden.  

  • Wenn sie sich unter Männern befinden, welche nicht enge Verwandte sind, so sollen sie sich bescheiden kleiden, so dass ihre Reize (Quelle der Schönheit und Attraktivität) bedeckt sind. Muslimische Gelehrte sind der einhelligen Meinung, dass eine Frau ihren Körper abgesehen von Händen und Gesicht ordentlich verdecken soll. Muslimische Frauen erfüllen diese Anforderung in dem sie weite Kleidung tragen und ihr Haar mit bedecken.  

  • Die Anforderungen an gebührende Kleidung sind aufgrund der grundlegenden biologischen Unterschiede und den Quellen der Reize der verschiedenen Geschlechter ebenfalls unterschiedlich. Diese Unterschiede werden klar, wenn man sich zum Beispiel vor Augen hält, dass in den westlichen Gesellschaften im Vergleich zu Männern, nur ein relativ kleiner Anteil der Frauen pornografische Magazine lesen oder den Dienst von Prostituierten in Anspruch nehmen.  

  • Im Gegensatz zu einigen Ansichten, ist der Hijab kein Zeichen der Unterdrückung der Frau, noch ist er ihr von dem anderen Geschlecht aufgedrückt. Vor Gott unterscheiden sich Mann und Frau nur in Fragen der individuellen Pietät. Wenn sie sich gebührend kleiden, dann unterscheiden sie sich nur noch voneinander durch nicht-physische Eigenschaften wie Intellekt und Ehrlichkeit.  

  • Die islamische Art der gebührenden Kleidung ist kein sozialer Zwang, der der Frau die Freiheit sich frei und nach Bedarf zu bewegen, das Recht auf freie Meinung, Ausbildung, Gesundheitspflege und anderen menschlichen Grundrechten verwehren soll. Vielmehr ist der Hijab ein Mittel dazu, eine gesunde Gesellschaft aufzubauen und die Anzahl von Delikten wie Vergewaltigung und sexueller Belästigung zu verringern, da eine mögliche Anregung zu dieser Art von Verbrechen nicht gegeben ist, wenn der Hijab eingehalten wird. Das Einhalten des Hijab ist ein Teil eines größeren Systems im Islam, welches, wenn angemessen befolgt, die Ehre von Männern, Frauen und der Gesellschaft im Ganzen, aufrechterhält.