Zugleich brachten sie ihre Solidarität mit dem Schriftsteller Günter Grass zum Ausdruck, der kürzlich in einem Gedicht die Kriegsdrohungen Israels gegen den Iran angeprangert hat.
In Berlin trugen etwa tausend Friedensaktivisten und Kriegsgegner Plakate mit Aufschriften wie "Günter Grass hat Recht" und "Danke Günter Grass" mit sich, um ihre Unterstützung des Literaturnobellpreisträgers zum Ausdruck zu bringen. Sie versammelten sich vor der Berliner US-Botschaft, um gegen den Krieg in Afghanistan und die amerikanische Nahost-Politik zu protestieren.
"Unser Protest gilt der zunehmenden militärischen Gewalt und den Drohungen mit gewaltsamen Aktionen im allgemeinen und fordern den sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan", sagte Ekkehard Lentz vom Bremer Friedensforum.
Weitere Demonstrationen fanden in etwa siebzig deutschen Städten und vor US-Militärstützpunten in ganz Europa statt, unter anderem vor einem Militärstützpunkt im Südwesten Deutschlands, wo mindestens zwanzig Atomsprengköpfe lagern.
"Zur Zeit werden weltweit mehr Waffen produziert und gehandelt als je zuvor. Das bedeutet, daß wir Schreckliches zu befürchten haben", kommentierte Peter Sturtynski vom Bundeskomitee des Friedensforums die aktuelle Situation.
Ihre Ursprünge hat die Ostermarsch-Bewegung im Protest gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges. Seit Anfang der 1960er Jahre finden am Osterwochenende sowohl in Deutschland als auch in anderen NATO-Mitgliedsstaaten von der Friedensbewegung organisierte Demonstrationen statt. Im vorigen Jahr nahmen mehr als 120.000 Bürger daran teil.