Press TV ist seitdem in Deutschland über Satellit nicht mehr zu empfangen und wehrt sich gegen diese Maßnahme.
In einer E-Mail an den Sender, der zur staatlichen Islamic Republic of Iran Broadcasting (IRIB) gehört, begründete der Vizepräsident des Technikdienstleisters SES Plattform Services, Stephane Goebel, die Entscheidung der BML damit, dass Press TV in Europa keine Ausstrahlungslizenz habe. Press TV bezeichnet das als einen rechtlich unhaltbaren und grundlosen Vorwand. Ganz offensichtlich handele es sich vielmehr um eine weitere vom Westen betriebene Maßnahme, Press TV als englischsprachige Stimme des Irans zum Schweigen zu bringen.
Deshalb hat Press TV einen Anwalt beauftragt, juristisch gegen diese Maßnahme vorzugehen. Nach Überzeugung des Anwalts hatte die BML gar keine Befugnis, die Ausstrahlung von Press TV-Sendungen sperren zu lassen. Diese Maßnahme sei erstens rechtlich nur dann zulässig, wenn ein Sender gegen internationale Regeln verstößt. Und darüber zu entscheiden sei zweitens BML nicht zuständig. Vielmehr liege die Autorität bei der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK). Die Aktion der BML sei daher unangemessen und ein Bruch mit internationalen Regularien.
Sollte die Sperrung nicht umgehend rückgängig gemacht werden, behält Press TV sich die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen vor. Dafür hat der Sender ein Ultimatum bis zum 5. August, 15.00 Uhr Lokalzeit gestellt.