Bei Familien mit Migrationshintergrund leben mit 15 % fast doppelt so häufig wie bei deutschstämmigen Familien (9 %) drei oder mehr minderjährige Kinder im Haushalt. Dadurch wird der rapide demographische Wandel in Deutschland etwas abgemildert. Allerdings zeigt sich auch bei Migranten ein herkunftsübergreifender Trend zur Ein-Kind-Familie (47 %). Bei Deutschstämmigen beträgt dieser Anteil 55 %. Zwar verfügen Familien mit Migrationshintergrund über ein geringeres Einkommen als der Bevölkerungsdurchschnitt, dafür ist ihre Familienorientierung stärker ausgeprägt. So ist in dieser Bevölkerungsgruppe die aus Eltern und Kindern bestehende Lebensform vorherrschend. Während deutschstämmige Eltern zu 69 % verheiratet sind, sind es bei Migranten 80 %. Auch verbringen Eltern dieser Bevölkerungsgruppe mehr Zeit mit ihren Kindern als der Durchschnitt. Bemerkenswert ist weiter die überdurchschnittlich häufige Einbindung der Großeltern in die Kinderbetreuung. Die ZMD-Beauftragte für Frauen und Familie, Houaida Taraji, sieht in den Ergebnissen der Studie eine Bestätigung der These, dass Zuwanderer-Familien besonders stabil sind, was für die gesamte Gesellschaft von Vorteil ist. „Entgegen landläufigen Vorurteilen", so Taraji, "wirken sich religiöse und traditionelle Werte eben positiv für den Zusammenhalt unsere Gesellschaft aus und können Vorbild, wie das beispielsweise bei der Übereinkunft mit den Großeltern zeigt, für die Zukunft sein.“
source : islam.de
Sonntag
18 März 2012
20:30:00
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Der Mikrozensus als größte jährlich durchgeführte Haushaltsbefragung in Europa hat für Familien mit Migrationshintergrund eine überdurchschnittliche Stabilität ergeben. Dabei handelt es sich mehrheitlich um muslimische Familien.