Kürzlich wartete der neue Innenminister Dr.Hans-Peter Friedrich mit einem bemerkenswerten Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitug (FAZ) auf. Darin sagte er u.a.: "... Wer sich diese Mühe macht und ohne Scheuklappen den interreligiösen Dialog sucht, wird feststellen, dass es auch unter Einbeziehung der drei monotheistischen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam möglich ist, diesen ethischen Grundkonsens in unserem gesellschaftlichen Leben zu aktualisieren und zu entfalten....In einer multireligiösen Gesellschaft können die verschiedenen religiösen Überzeugungen deshalb bereichernd für die Gemeinschaft insgesamt sein, wenn sie aus der Verantwortung vor Gott die Menschen zur Hinwendung zum Nächsten und zur Mitgestaltung des Gemeinwesens auffordern und sie gegen Gleichgültigkeit, Egoismus und Ignoranz sensibilisieren." Nachdem er zu seinem Amtsantritt mit seiner Aussage, der Islam gehöre nicht zu Deutschland und die Vorstellung im Rahmen der DIK II eine zusätzliche Sicherheitskonferenz einzuberufen, viele Bürger dieses Landes vor dem Kopf geschlagen hatte, könnte dieser Aufsatz in der FAZ ein Wendepunkt in seiner Islampolitik markieren. Natürlich müssten den Worten auch Taten folgen, eine Ankündigungspolitk alleine bleibt sonst die berühmte "Schwalbe, die keinen Sommer macht". Dennoch: Die neusten Aussagen des Innenministers bleiben richtig und sind wichtig auch gerade, dass sie von ihm ausgesprochen werden. Nun muss er sie in konkrete Politik umsetzen. Er könnte z.B. auf das vor über 2 Monaten aufbereitete Dialogangebot des Zentralrates konkret eingehen. Damals hatte der ZMD ihm einen Brief geschrieben, wonach er trotz seiner umstrittenen Äusserungen zur Forsetzung des Dialoges bereit ist (verschiedene Medien berichteten darüber u.a. auch islam.de, siehe unterer Link) und gerade zu Beginn seiner Amtszeit einen Meinungsaustausch für wichtig erachteten. Bisher hat der Minister auf dieses Schreiben nicht geantwortet... aber vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen.
source : islam.de
Samstag
11 Juni 2011
19:30:00
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"Monotheistische Religionen bereichern die Gemeinschaft und sind wertestiftend für die Gesellschaft"