AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : islam.de
Sonntag

22 Mai 2011

19:30:00
243064

Deutschland

Gemeinsame Erklärung evangelischer und muslimischer Vertreter zum Selbstverständnis in säkularisierter Gesellschaft

Kernpunkte sind u.a. die Bejahung des weltanschaulich neutralen demokratischen Rechtsstaats, die Ablehnung von religiösem und politischem Fundamentalismus sowie Eintreten für Religionsfreiheit.

Spitzenvertreter der Evangelischen Kirchen sowie der Islamischen Verbände in Hessen haben beim „Tag des Dialogs 2011" vergangen Woche eine gemeinsame Erklärung zum Selbstverständnis von Religionsgemeinschaften in einer säkularisierten Gesellschaft unterzeichnet. Auf Einladung der Herbert-Quandt-Stiftung trafen sie sich in Bad Homburg zu der Tagung. Gerade in einer säkular, nicht religiös verfassten Gesellschaft „fördern wir die verantwortungsbewusste Mitarbeit“ der Gläubigen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Kernpunkte sind u.a. die Bejahung des weltanschaulich neutralen demokratischen Rechtsstaats, die Ablehnung jeder Form von religiösem und politischem Fundamentalismus sowie das Eintreten für Religionsfreiheit (siehe unterer Link für vollständige Erklärung). Zu den Unterzeichnern gehören Spitzenvertreter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche in Kurhessen- Waldeck, Vertreter der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen e.V.(IRH), sowie des Verbandes der Islamischen Kulturzentren e.V. (VIKZ) und der der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB). „Wir setzen gemeinsam auf den gesellschaftfördernden Wert der Religionen, auch durch bekenntnisorientierten Religionsunterricht“, sagte EKHN-Präsident Volker Jung. Die Kosten dafür müssten die Bundesländer tragen, das gelte ebenso für islamische Lehre an Schulen. Für die EKKW sagte Bischof Martin Hein, Gott gebe sich für Christen und Moslems verschieden zu erkennen. „Aber arabische Christen“, ergänzte Hein, „beten auch zu «Allah».“ Der „Tag des Dialogs" fand zum sechsten Mal statt. Gastgeber in diesem Jahr war die Herbert Quandt-Stiftung. Der „Tag des Dialogs" hat Klausur- und Studiencharakter und findet immer an einem neutralen Ort statt.