Bedingung sei, dass die Vorschläge des Zentralrats wieder auf die Tagesordnung gesetzt würden, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, am Dienstag in Berlin in einem dapd-Interview. Er schlug die Bildung einer "Art Task Force" mit Vertretern der Muslime und der Bundesländer vor. Diese Arbeitsgruppe unter Führung des Innenministeriums sollte sich über einen Ablaufplan verständigen, in dem es unter anderem darum gehen sollte, was muslimische Organisationen für ihre Anerkennung benötigten. Der Zentralrat der Muslime, der laut eigenen Angaben 300 Moscheegemeinden in Deutschland repräsentiert, hatte im vergangenen Jahr die Teilnahme an der Konferenz abgesagt und dies damit begründet, sich stärker auf der Ebene der Länder engagieren zu wollen, wo sich das Verhältnis Staat und Religion ohnehin abspiele.Knapp vier Millionen Menschen muslimischen Glaubens leben in Deutschland. Mazyek beklagte ein immer stärkeres Klima der Angst unter den Muslimen. "Die Sarrazin-Debatte hat das noch einmal stark forciert und erschwert", sagte er. Sarrazin habe in seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" zum Teil altes Material benutzt und Dinge als Fakten dargestellt, die nicht stimmten. Seine Schlüsse seien falsch. Das sei der völlig falsche Ansatz, der zu Pauschalisierung, Missverständnissen und Diskriminierung führt."Es ist falsch, das Verhalten von Kriminellen der Religion zuzuschreiben", sagte Mazyek. Der ehemalige Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin hatte mit provokanten Integrationsthesen in seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" für Aufsehen gesorgt. Ihm wurde unter anderem Rassismus vorgeworfen.
source : IRIB
Dienstag
11 Januar 2011
20:30:00
220944
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat seine Bereitschaft zur Rückkehr in die Islamkonferenz des Bundesinnenministeriums erklärt.