AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : IRIB
Dienstag

9 November 2010

20:30:00
212614

Nordamerika

Amnesty fordert Ermittlungen wegen Bushs Anordnung von Folter

Amnesty International fordert Ermittlungen gegen George W. Bush, nachdem der frühere US-Präsident die Anordnung von Folterpraktiken gegen Terrorverdächtige eingeräumt hat.

Nach internationalem Recht genüge für eine Untersuchung, dass der Ex- Präsident die Autorisierung von Foltermethoden zugebe, teilte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag mit. Erhärte sich der Verdacht, müssten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft folgen.Bush hatte das Waterboarding - simuliertes Ertränken - in einem Interview der Londoner Zeitung «The Times» als moralisch vertretbar, legal und effizient bezeichnet. Ohne die Anwendung «erweiterter Verhörmethoden» hätte es weitere Angriffe auf die USA gegeben.In Bushs Memoiren «Decision Points» beschreibt er Waterboarding als «effektive Methode», die eine große Menge an Informationen gebracht habe. Er habe die Methode angeordnet, nachdem sie durch Rechtsberater gebilligt worden sei.Eine umfassende Untersuchung der Folterpraktiken gegen Häftlinge in CIA-Gewahrsam sein «lange überfällig», betont Amnesty. Die Justiz müsse überall dort und gegen jeden tätig werden, wo es ausreichende Beweise für eine Beteiligung an solchen Verbrechen gebe.Im Februar hatte eine Ethik-Stelle des Justizministeriums jedoch befunden, dass Juristen der Bush-Regierung, die brutale CIA- Verhörmethoden gutgeheißen hatten, keine Strafe fürchten müssen. Die Autoren der sogenannten Foltermemos, John Yoo und Jay Bybee, hätten zwar «schlechtes Urteilsvermögen» an den Tag gelegt, hieß es in einem entsprechenden Bericht des Ministeriums. Sie hätten sich aber kein professionelles Fehlverhalten zuschulden kommen lassen.Beim Waterboarding wird Wasser über das Gesicht des auf einem leicht kopfüber geneigten Brett liegenden Häftlings gegossen. Der Gefolterte, bei dem ein Würgereflex ausgelöst wird, leidet Qualen wie ein Ertrinkender. Nach Geheimdienstberichten sind die so behandelten Gefangenen oft nach Sekunden zur Aussage bereit. Beim mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, Chalid Scheich Mohammed, wurde die Prozedur 183 Mal ausgeführt.