Man dürfe nicht zulassen, dass 40 Prozent der muslimischen Migranten von Transferleistungen lebten und ihnen jede Form von Integration erspart werde, sagte der frühere Berliner Finanzsenator am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. Integration müsse eine Bringschuld von Migranten sein.«Für die Gesamtheit der muslimischen Einwanderung in Deutschland gilt die statistische Wahrheit: In der Summe haben sie uns sozial und auch finanziell wesentlich mehr gekostet, als sie uns wirtschaftlich gebracht haben.»
Bei künftigen Migranten müsse man wesentlich schärfere Massnahmen anlegen. Niemand habe etwas dagegen, dass etwa ein marokkanischer Ingenieur oder Arzt mit seiner Familie nach Deutschland ziehe. «Aber die unqualifizierte Migration, die wir gegenwärtig haben, und die Migration des ungebildeten, unqualifizierten Familiennachzugs, das kann in dieser Form nicht weitergehen», betonte Sarrazin.
Die Spitze der deutschen Sozialdemokraten ist über die Äusserungen Sarrazins verärgert. Sarrazins Aussagen seien zum Teil «dämlich» und mitunter «gewalttätig», sagte der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel am Dienstagabend auf seiner Sommerreise durch Rheinland-Pfalz. Gabriel kündigte darüber hinaus an, zu prüfen, ob Sarrazin mit seinen Aussagen bestimmten Bevölkerungsgruppen Charakterzüge zuweise, was rassistisch wäre.