Es sei eine «Hoffnung für die Zukunft», dass Muslimen eines Tages in jedem österreichischen Bundesland in einer Moschee beten könnten, sagte Schakfeh am Sonntag der Nachrichtenagentur APA. «Denn auf lange Sicht kann man Menschen nicht verbieten, ihre wirkliche religiöse Freiheit, die verfassungsgeschützt ist, auszuüben.»
Zu einer Moschee gehöre auch ein Minarett, ergänzte der Vorsitzende der Glaubensgemeinschaft. «Selbstverständlich können wir auch in Moscheen ohne Minarett beten, aber eine Kirche hat eine Struktur, eine Architektur. Und eine Moschee hat auch eine Architektur», sagte Schakfeh.
Das Interview sorgte für heftige Reaktionen der rechtspopulistischen Parteien, FPÖ und BZÖ, die in ihren Reaktionen den Islam stark angriffen. Die Sozialdemokraten dagegen reagierten erbost auf die Äusserungen der Rechtsparteien. Die Debatte um die Integration von Muslimen habe damit einen neuen «Tiefpunkt» erreicht, sagte SPÖ-Politiker Omar Al Rawi, der auch Integrationsbeauftragter der Islamischen Glaubensgemeinschaft ist, der Nachrichtenagentur APA. Der Wiener SPÖ-Funktionär Christian Deutsch erklärte: Wenn es in Österreich «Hassprediger» gebe, dann seien sie in der Parteizentrale der FPÖ zu finden. In Österreich mit rund 8,3 Millionen Einwohnern leben rund 500.000 Muslime.