Alle Dresdner seien eingeladen, vor dem Rathaus "an das brutal beendete Leben einer jungen Frau und an die Zerstörung einer hier lebenden ägyptischen Familie" zu denken, sagte der Vorsitzende Sebastian Vogel am Montag.
Zudem müsse auch ein Jahr nach der Tat darüber nachgedacht werden, was für ein würdevolles Zusammenleben in Dresden getan werden könne. "Das Beschimpfen, Missachten, Anpöbeln und Ausgrenzen von Menschen, die anders aussehen oder anders leben ist immer noch alltäglich", sagte Vogel. In Dresden müsse es eine stetige Auseinandersetzung mit Vorurteilen, Rassismus und Intoleranz geben.
Marwa El-Sherbini war am 1. Juli vorigen Jahres während einer Verhandlung im Landgericht Dresden von einem aus Russland stammenden Spätaussiedler erstochen worden. Der Täter wurde im November wegen Mordes an der Ägypterin und versuchten Mordes an ihrem Ehemann zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Täter handelte aus Fremdenhass.