Einsatzkräfte des IKRK hätten vor Ort festgestellt, dass die Opferzahl wesentlich höher sein müsse als bisher angegeben, sagte IKRK-Sprecher Christian Cardon in Genf. Nach seinen Angaben besuchten IKRK-Vertreter unter anderem die Leichenhalle in Osch, wo die blutigen Auseinandersetzungen zwischen Kirgisen und Angehörigen der usbekischen Minderheit am Freitag begonnen hatten. Das Gesundheitsministerium gab die Zahl der Toten am Dienstag mit 178 an, mehr als 1800 Menschen wurden demnach verletzt.
Am Dienstag waren in Osch erneut Schüsse und Artilleriefeuer zu hören, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Otunbajewa sagte aber bei einer Pressekonferenz in Bischkek, die Lage in der Konfliktregion habe sich verbessert. Eine Bitte um internationale Friedenstruppen nahm sie wieder zurück. "Wir hoffen, mit der Situation mit unseren eigenen Kräften fertig zu werden", sagte sie.