Brasiliens Präsident Lula da Silva bezeichnete die Zustimmung zu den am gestrigen Mittwoch verabschiedeten Iran-Sanktionen als einen der Momente, die den UN-Sicherheitsrat schwächen. Brasilien wollte die Einführung schärferer Sanktionen gegen Teheran vermeiden, nachdem am 17. Mai zwischen der Türkei, Brasilien und Iran ein Abkommen unterzeichnet worden war, laut dem Teheran dem Angebot, 1200 Kilogramm niedrig angereichertes Uran gegen 120 Kilogramm hochangereichertes Uran umzutauschen, zugestimmt hat.
Lula da Silva zufolge steht der UN-Sicherheitsrat nicht mehr in Einklang mit der aktuellen Lage der Dinge und der Wirtschaftsgeographie der Welt. Der Rat widerspiegle das Machtverhältnis aus der Nachkriegszeit, als er gegründet worden war. Dem brasilianischen Staatschef zufolge sollen in den Rat Staaten Lateinamerikas, Asiens und Afrikas aufgenommen werden.
„Alle befürworten die Reform des UN-Sicherheitsrates und sagen, dass Brasilien dazu gehören soll. Das dauert aber bereits 17 Jahre“, sagte der brasilianische Präsident.