Kurz vor Beginn der Konferenz appellierte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, an den Zentralrat, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Dessen Forderungen seien erfüllt worden, sagte Böhmer im SWR. So gehe es in dem Gremium unter anderem wie gefordert um das Thema Islamfeindlichkeit. Die Absage des Zentralrates sei bedauerlich.
Im März hatte de Maizière den Islamrat von der Runde ausgeschlossen - wegen Ermittlungen gegen Funktionäre aus dessen größten Mitgliedsverband Milli Görüs. Diese stehen in Verdacht, Steuern hinterzogen und Geld gewaschen zu haben. Berlins Innensenator Erhart Körting (SPD) forderte dennoch mehr Dialogbereitschaft. Im Deutschlandradio Kultur sprach er sich dafür aus, mit allen Verbänden zu sprechen, die Gewalt ausdrücklich ablehnten. "Dazu gehört auch Milli Görüs". Beide Seiten sollten "etwas abrüsten". Körting bezeichnete es als problematisch, einen ganzen Verband wegen Ermittlungsverfahren gegen einzelnen Personen auszuschließen.