Nach einem Treffen mit Afghanistans Präsident Hamid Karzai räumte er am Mittwoch vor Reportern in Washington ein, dass es Reibereien gegeben habe und auch weiterhin Differenzen geben werde. Dies ändere aber nichts an der «strategischen Partnerschaft» im Kampf gegen die Taliban und den mit ihnen verbündeten Al-Kaida-Terroristen.Die USA hatten Karzai zuvor öffentlich gerügt, Korruption und Drogenhandel nicht energisch zu bekämpfen. Dieser reagierte darauf persönlich verärgert und behauptete, der Westen stecke hinter den Fälschungen bei der umstrittenen Präsidentenwahl im vergangenen Jahr.«Es gibt Zeiten, in denen wir offen miteinander reden», meinte Karzai unter dem Hinweis auf bestehende Differenzen. Dies ändere aber nichts an den Gemeinsamkeiten. Obama signalisierte vorsichtig, dass man auf weitere Fortschritte beim zivilen Aufbau hoffe.Obama, welcher von der Öffentlichkeit in den USA unter heftigen Druck gesetzt worden ist, die nun etwa 10-jährige Besatzung Afghanistans zu beenden und die tausenden US-Militärkräfte nach Hause zurückkehren zu lassen, bekräftigte seine Absicht, ab Sommer 2011 mit dem Rückzug der US-Soldaten zu beginnen. «Dies bedeutet aber nicht, dass wir dann mit Afghanistan abgeschlossen haben», sagte er nach dem Treffen mit Karzai vor Journalisten.
source : DPA
Samstag
17 Juli 2010
19:30:00
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US-Präsident Barack Obama hat viele Äußerungen über die jüngsten Spannungen zwischen Washington und der afghanischen Regierung als übertrieben bezeichnet.