3,4 Millionen Jeminiten von Hungertod bedroht

Falls Spenden nicht in kürzester Zeit eintreffen, so werden mindestens 500 000 Jemeniten, deren Tagesrationen bereits um mehr als die Hälfte beschränkt wurde, einen qualvollen Hungertod sterben. Davor warnte die UN-Welthungerhilfe am heutigen Mittwoch. Die Situation sei sehr dringend, etwa 7,2 Millionen Menschen, das sind ein drittel der jemenitischen Bevölkerung, leiden an chronischem Hunger. Etwa 3,4 Millionen Jemeniten,welche auf Essensspenden angewiesen sind, leiden an starker Unterernährung. Mehr als 1 von 10 Kindern leiden unter akuter Unterernährung, und mehr als die Hälfte von ihnen sind Untergewichtig.Berichten aus Jemen bestätigen diese Zahlen. Zugleich teilten die Spendenorganisationen vor Ort mit, dass grade einmal 475 000 Menschen, mit den vorhandenen Nahrungsmitteln gesättigt werden könnten.Das World Food Program der UN hat durch das Ausbleiben von 75,3 Millíonen US-Dollar für das Jahr 2010 harte Kürzungen angekündigt. Hilfsmittel für etwa 270 000 Obdachlose müssten dieses Jahr stark gekürzt werden. Der Krieg Saudi Arabiens und der jemenitischen Regierung gegen einheimische Schiiten hatte um die nördliche Provinz Saada ein Loch der Armut hinterlassen. "Die Menschen hier haben drei Möglichkeiten. Erstens sie machen einen Aufstand, zweitens sie wandern aus, oder drittens sie verhungern." So Casella von der vor Ort befindlichen Hilfsgruppe.Halbrationen versorgen etwa 50 000 Kinder derzeit mit 1050 Kalorien am Tag, wobei eigentlich 2100 als Standard vorgeschrieben sind. Die meisten der 50 000 Kinder sind unter 5 Jahre alt.Der ölreiche Jemen ist eines der ärmsten Länder in der Arabischen Welt. Die sunnitische Regierung ist im Kampf gegen Al Qaeda im Süden des Landes überfordert, und kann die eigene Bevölkerung nicht ernähren.Die Regierung in Sana und die Houthi-Kämpfer haben sich auf einen Waffenstillstand geeinigt, welcher bereits seit 2 Monaten anhält. Die jemenitische Armee hatte im August 2009 einen Angriffskrieg gegen im Norden lebende Schiiten begonnen.Die UN-Kommissionäre teilten mit, dass die Flüchtlinge aus Angst vor Minen und nicht explodierter Waffenmunition, nicht in ihre Wohnungen zurückkehren könnten.