Dem 46-jährigen Holländer wurde seitens des Amsterdamer Gerichtshofes
die Anklageschrift vorgelegt, damit er sich auf den
Verteidigungsprozess, der in den kommenden Monaten beginnt,
vorbereitet. Zu Beginn des Gerichtsverfahrens versammelten sich am
gestrigen Mittwoch circa 400 Befürworter der faschistischen und
rassistischen Ansichten Wilders vor dem Gerichtsgebäude und
verurteilten den Prozess gegen ihn als eine beleidigende Missachtung
des Rechtes auf freie Meinungsäußerung. Der Sprecher des holländischen
Generalstaatsanwaltes teilte mit, dass der Justizapparat dieses Landes
einen anderen Standpunkt zu der Angelegenheit vertritt. Er sagte, dass
das Verhalten und die Äußerungen Wilders über den Islam und die Muslime
derartig beleidigend sind, dass seine gerichtliche Verfolgung im
Interesse des allgemeinen Wohls der Bevölkerung steht. Laut diesem
Sprecher gelten in demokratischen Systemen Äußerungen, welche zur
Verbreitung von Hass führen, als ausgesprochen gefährlich und ihne
müsse begegnet werden. Geert Wilders werden alleine schon für den
Zeitraum 2006 bis 2008 mehr als 100 Fälle beleidigender Stellungnahmen
bezüglich des Islams und der Muslime vorgeworfen. 2006 hat er in einem
Interview das Verbot der Herausgabe und Verbreitung von Koranexemplaren
in Holland gefordert. Seine Äußerungen im Zusammenhang mit seinen
Bemühungen, der Verbreitung des Islams in Holland vorzubeugen, haben
viele Diskussionen ausgelöst. Wilders drehte auch einen beleidigenden
Film namens Fitna, in dem der Islam mit dem Terrorismus auf die gleiche
Stufe gestellt wird. Die Veröffentlichung dieses Filmes im Internet hat
die Empörung der holländischen Muslime, welche 6 Prozent der 15-
Millionen-Bevölkerung in diesem Lande ausmachen, hervorgerufen.
Außerdem protestierte die Islamische Welt und die Organisation
Islamischer Konferenz gegen diesen Film und selbst die EU und die USA
übten an der Produktion und Publikation dieses schmähenden
Filmes Kritik. Als Wilders sich im Februar 2009 nach England begeben
wollte, um seinen Film dort auf die Leinwand zu bringen, wurde ihm die
Einreise in dieses Land verwehrt. Neben den holländischen Einwanderern
und Muslimen haben sich auch anti-rassistische Gruppen seit längerem
dafür eingesetzt, dass Wilders vor Gericht gestellt wird. Sollte das
Gericht bei Überprüfung seiner Akte ihm die in der Klageschrift
genannten Delikte nachweisen, wird Wilders zu mindestens 2 Jahren
Gefängnis und der Zahlung von circa 27 Tausend Dollar verurteilt
werden. Seinen Sitz im Parlament kann er jedoch behalten.
source : IRIB
Samstag
17 April 2010
19:30:00
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Der holländische Rechtspopulist Geert Wilders, Abgeordneter im holländischen Parlament und Chef der PW (Partei für die Freiheit), muss vor dem Amsterdamer Gericht wegen Volksverhetzung gegen die Muslime Rede und Antwort stehen.