AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : tagesschau.de
Dienstag

16 Februar 2010

20:30:00
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Afghanistan

Auswärtiges Amt hatte frühe Hinweise auf zivile Opfer

Das Auswärtige Amt hatte schon am 4. September, also am Tag nach dem nächtlichen Luftangriff bei Kundus, konkrete Hinweise auf zivile Opfer. Das geht aus einem vertraulichen Gesprächsprotokoll des Wiederaufbauteams Kundus hervor, das dem Bericht aus Berlin vorliegt.

Demnach fand am 4. September zwischen 14.45 Uhr und 15.30 Uhr eine Besprechung mit dem Titel "Informationszusammenfassung CAS" (Close Air Support - Luftnahunterstützung) statt. Bei dieser war auch Burkhard Ducoffre, der Vertreter des Auswärtigen Amtes im Wiederaufbauteam in Kundus, zugegen. Inhalt der Besprechung waren unter anderem Informationen, die deutsche Soldaten durch Gespräche vor Ort gewonnen hatten. Demnach gab es konkrete Hinweise auf sieben verwundete und 14 getötete Zivilisten. Ducoffre hat dies nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios auch in zwei Berichten nach Berlin gemeldet. Bislang hatte der heutige SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende und damalige Außenminister Steinmeier stets betont, lange Zeit nur unklare Informationen über zivile Opfer gehabt zu haben.