Antiamerikanische Gefühle in Pakistan nehmen zu

Laut diesem Bericht haben neueste Umfragen ergeben, dass 64 % der Pakistaner die USA als eine Aggressionsmacht sehen. Eine andere Umfrage des Instituts GALLUP vor kurzem zeigte, dass 59 % der Pakistaner die USA als ihren größten Feind sehen. Beobachter meinen, dass diese Haltung der Pakistaner aus dem Vorgehen Washingtons gegenüber Volk und Regierung in Pakistan sowie aus dem internationalen Vorgehen Washingtons hervorgeht. Die Pakistaner sehen Amerika als Land, das uneingeschränkt die Militärregierungen in Pakistan unterstützt und die demokratischen Regierung in den letzten sechs Jahrzehnten sabotiert haben und damit zu einem großen Hindernis für die Demokratisierung und Entwicklung in diesem Land geworden sind. Die demokratischen Regierungen waren niemals sicher vor den Interventionen der USA, Beispiel dafür sind die jetzt der Krieg Pakistans in seinen Grenzregionen mit den Volksstämmen, wobei etwa 3 Millionen Menschen ihr Obdach verloren haben; die Pakistaner sehen den Druck der USA als Ursache für diesen Krieg. Die breit angelegten Einmischungen der USA in interne Angelegenheiten Pakistans und die wiederholten Angriffe auf pakistanische Stammesgebiete, die das pakistanische Souveränitätsrecht deutlich verletzen, haben den Hass der Pakistaner auf die USA noch angeheizt. Der Nachrichtensender CNN berichtete gestern, dass amerikanische Drohnen seit Jahresbeginn 30 Luftangriffe auf die Provinz Wazirestan geflogen sind. Zivile Opfer sind nun zum permanenten Bestandteil solcher Angriffe geworden. Die USA sehen sich als Verbündete Pakistans, doch sie haben sich niemals, auch nicht als Indien sich in seiner Außenpolitik zur UDSSR hingezogen sah, klar und deutlich für die pakistanische Position in der Kaschmir-Frage ausgesprochen. Auf der anderen Seite spielt es eine große Rolle, dass Pakistan ein überwiegend islamisches Land ist, daraus entsteht auch das Verhalten der USA gegenüber Pakistaner im Besonderen und gegenüber islamischen Ländern im Allgemeinen. Hier kann man auf die uneingeschränkte Unterstützung der USA vom zionistischen Regime und die täglichen Morde an Zivilisten in Afghanistan hinweisen, was das Misstrauen in Pakistan gegenüber den USA noch weiter anschürt. Dabei haben die langjährigen Unterstützungen der USA von Indien, dem Rivalen Pakistans, und die Unterzeichnung vom Atomabkommen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung pakistanischer Gefühle gegen Washington gespielt. Der Hass auf die USA in Pakistan nimmt zu, Obama versprach unterdessen immer wieder, dass er das Verhalten der USA überall auf der Welt und besonders in den islamischen Ländern revidieren und damit das Vertrauen der Länder zurückgewinnen wird. Die Umfrageergebnisse in Pakistan zeigen zudem auch, dass aus der Sicht der Pakistaner immer noch keine positive Wende im Verhalten der USA in der Region und weltweit zu spüren ist. Es ist auch eine Warnung an die USA, die nun Afghanistan und Pakistan in der Terrorismusfrage miteinander verknüpfen wollen.