Der Vorsitzende der pro-kurdischen Partei DTP, Ahmet Türk, forderte die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan dabei auf, ihren Plan für eine Beilegung des mehr als 25 Jahre dauernden Konflikts mit der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK vorzulegen. Er forderte, den inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan an politischen Gesprächen für eine Beilegung des Konfliktes zu beteiligen.
Die türkische Regierung kündigt seit geraumer Zeit an, sie wolle den Kurden mehr Rechte geben. Innenminister Besir Atalay, der die Suche nach einer politischen Formel koordiniert, hatte am Montag erklärt, es gebe in der Bevölkerung wachsende Zustimmung für das Vorhaben. «Jeder möchte ein Ende des Terrors. Alle wollen bessere demokratische Standards. Niemand ist dagegen», sagte er.
Öcalan hat Ankara einen eigenen Friedensplan unterbreitet. Bisher sind nur einige Details des 160 Seiten umfassenden Papiers bekanntgeworden. So fordert Öcalan Reformen für eine demokratische Verfassung, kulturelle Rechte und die Gründung einer kurdischen Ortspolizei, die von gewählten Vertretern geführt werden müsse. «Ich will keine Armee in der Armee», wurde Öcalan zitiert. Ankara lehnt Verhandlungen mit Öcalan strikt ab.
source : dpa
Montag
15 Juni 2009
19:30:00
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Zehntausende Kurden haben in Diyarbakir im Südosten der Türkei für mehr Rechte ihrer Volksgruppe demonstriert.