AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : IRIB
Montag

15 Juni 2009

19:30:00
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Türkei

Bestrebungen der Türkei für EU-Beitritt dauern an

Der Beitritt der Türkei zur EU ist nach wir vor kritisch. Der türkische Ministerpräsident Recepp Tayyip Erdogan übte vor Reportern in Brüssel ernsthafte Kritik an den Gegnern eines EU-Beitritts der Türkei und sagte, sein Land sei in diesem Zusammenhang diskriminiert worden und die türkischen Bürger wären deshalb verstimmt.

Laut Erdogan konnte Ankara 10 der 35 Bedingungen für einen Beitritt zur Union erfüllen. Er sagte, die türkischen Bürger hätten die erforderlichen Reformen mit der Hoffnung in Gang gesetzt, dass die Türkei die volle Mitgliedschaft in der EU erreicht. Dies geschieht zu einer Zeit, in der Bundeskanzlerin Merkel und der französische Staatspräsident Sarkozy auf ihrer Sitzung im vorigen Monat bekundeten, der Türkei solle keine volle Mitgliedsschaft gewährt werden. Laut Erdogan haben europäische Politiker bei ihren Wahlkampagnen die Türkei und ihre Forderung zu einem EU-Beitritt ausgenutzt um bei der Wahl zum Europaparlament mehr Sitze zu erlangen und die öffentliche Meinung gegen den Beitritt Ankaras zur Union zu mobilisieren. Die Verhandlungen der Union und der Türkei stehen aber auch unter dem Einfluß der schlechten Beziehungen Ankaras mit einem EU-Mitglied, nämlich Zypern. Ankara weiß Bescheid, dass sich manche europäische Länder für eine Änderung der politischen Geographie Zyperns aussprechen. Aus diesem Grunde brachten die Regierungschefs des türkischen und griechischen Teils ihr Einverständnis mit einer direkten Verbindung zwischen beiden Sektoren zum Ausdruck. Währendessen hat der türkische Ministerpräsident bei dieser Sitzung lautstark gegen eine Verzögerung beim Beitritt seines Landes zur Europäischen Union protestiert. Mit anderen Worten pocht Erdogan in Europa zu einer Zeit auf diese Mitgliedschaft, in der Berichte aus Zypern von Fortschritten bei der Beilegung des Konfliktes zwischen beiden Sektoren sprechen. Allerdings stellt die Rolle der Türkei im Zypernkonflikt nicht das einzige Hindernis beim EU-Beitritt dar. Die Unterschiede im kulturellen, insbesondere religiösen Gefüge sowie die große Einwohnerzahl des Landes sind nach wie als Ursache für die Bedenken mancher europäischer Länder anzusehen. Mit anderen Worten, auch wenn das Problem der politischen Geographie Zyperns für die EU beigelegt wird, wird das Problem der menschlichen Geographie der Türkei für die Mitgliedsländer dieser Union noch lange nicht gelöst sein.