Libanon vor einer großen Prüfung

Laut internen Umfragen liegt zurzeit die Bewegung 8. März unter Führung der Hisbollah vor. Beobachter haben ein Kopf an Kopf Rennen zwischen den Bewegungen 8. und 14. März vorausgesehen. Die 18. Parlamentswahlen im Libanon seit der Unabhängigkeit Libanons sind sehr bedeutend. Wegen des Bürgerkrieges konnten 20 Jahre lang keine Wahlen stattfinden. 1992 war der Wendepunkt. Nach 20 Jahren fanden erste Parlamentswahlen statt, wobei christliche und muslimische Mandate gleich vergeben wurden. Insgesamt kämpfen die Kandidaten um 128 Parlamentssitze, die laut dem neuen Grundgesetz gleich unter Muslimen und Christen aufgeteilt sind. Laut libanesischen Gesetzen wird der Parlamentsvorsitzende von Schiiten und durch Geheimwahlen und der Stimmenmehrheit gewählt. Im Libanon sind 17 Sekten vorhanden, daher bedarf es besonders der Demokratie, um das Land zu regieren. Die Präsenz von Sippen und Stämme in den traditionellen Machtstrukturen hat die Regierung immer wieder zu einem Konsens unter den Gruppen führen lassen. In seiner 60-jährigen Unabhängigkeitsgeschichte war das Land so immer wieder den Intrigen und Verschwörungen des Westens und der Zionisten ausgesetzt. Diese Gesellschaftsstruktur wurde immer wieder als Schwachpunkt des Landes missbraucht, um Zwietracht zu säen und die nationale Souveränität und die territoriale Integrität des Landes zu schwächen. Die USA und Israel haben Libanon immer als das schwächste Glied unter den arabischen Staaten gesehen. Seit 2000 hat sich diese Meinung Dank der Hisbollah gründlich geändert. Die Wahlen stützen sich nach wie vor auf die Stimmen des Volkes, doch dieses Mal haben sich die Stämme und die Bürger hauptsächlich gegen die USA und die Einmischungen aus dem Westen mobilisiert. Im Libanon tritt nun eine neue Zeit der Veränderungen an. Diese Tatsache hat die USA gezwungen, ihre Niederlager gegenüber diesem kleinen Land hinzunehmen, ein land, das seit langem seine große nationale Stärke den Zionisten und den Anhängern der USA vor Augen führt.