Offenbar gelangen die Extremisten auf dem Schwarzmarkt an Waffen der US-Armee, oder Waffen der US-Armee könnten in Afghanistan an die Taliban verkauft worden sein. Bei einer Untersuchung von 30 Gewehrmagazinen getöteter Taliban enthielten wenigstens 17 davon Patronen, die mit amerikanischer Munition identisch waren, berichtete die "New York Times" am Mittwoch. Solche Patronen seien den afghanischen Regierungstruppen von der US- Armee zur Verfügung gestellt worden. Auch wenn es sich bei dem Fund vom April nur um knapp tausend Projektile handele, fürchteten ranghohe Armeeangehörige, dass korrupte afghanische Soldaten die Taliban mit Waffen versorgt haben könnten. Der stellvertretende Chef des für die Ausbildung und Ausstattung der afghanischen Armee zuständigen US-Kommandos, Anthony Ierardi, sprach in der "NYT" vom "schlimmstmöglichen Szenario". Das US-Militär war bereits im Februar vom Rechnungshof kritisiert worden, weil die Armee es versäumt hatte, die Übergabe von Tausenden Gewehren an afghanische Sicherheitskräfte zu dokumentieren. In einem Gefecht waren im vergangenen Jahr neun US-Soldaten mit solchen Waffen getötet worden. Der Verbleib von Munition wird weniger streng kontrolliert als die Waffenbestände. Das Pentagon hat der "NYT" zufolge eine Datenbank für Kleinwaffen aufgestellt, die an afghanische Einheiten übergeben werden. Für Munition gebe es nichts Vergleichbares, weil ihre Anzahl schwerer festzuhalten sei. Durch Verkauf, Diebstahl oder Verlust im Gefecht wechselten die Projektile oft den Besitzer. Die US-Truppen untersuchten nicht, woher die bei Taliban-Kämpfern gefundenen Waffen stammen, weil ihnen dafür das Personal fehle, berichteten Offiziere.
source : IRIB
Montag
15 Juni 2009
19:30:00
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Beunruhigender Waffenhandel in Afghanistan: Viele Taliban kämpfen einem Bericht zufolge mit Munition aus den USA.