AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Parstoday
Montag

10 Februar 2025

19:18:59
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Ein Blick auf das enorme Ausmaß der Zerstörung im Gazastreifen und die großen Herausforderungen des Wiederaufbaus - Eine Verantwortung für die ganze Welt

In einer Woche, in der Donald Trump unter dem Vorwand des Wiederaufbaus zur „ethnischen Säuberung“ der Palästinenser aus Gaza aufrief, sind angesichts des Ausmaßes der Zerstörung Fragen im Zusammenhang mit der Art und Dauer des Wiederaufbaus des Gazastreifens deutlicher denn je geworden.

Trumps Vorschlag, der von Palästinensern und europäischen Politikern weitgehend abgelehnt und verurteilt wurde, sieht die Zwangsumsiedlung von mehr als 2 Millionen Palästinensern mit dem Versprechen einer vorübergehenden Ansiedlung in anderen Ländern vor.

Laut Pars Today und unter Berufung auf ISNA sagte der palästinensische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Riyad Mansour: „Der Gazastreifen gehört dem palästinensischen Volk und ist kein verlassenes Stück Land, das jeder übernehmen kann. Diese Tage sind Geschichte."

Das Wall Street Journal schrieb hierzu: „Unabhängig davon, ob die Pläne des US-Präsidenten für Gaza verwirklicht werden oder nicht, sind das Ausmaß und die Kosten des Wiederaufbaus von Gaza, das so groß wie Philadelphia ist, enorm. Die Schätzungen variieren."

Laut UNO wurden etwa 70 Prozent der Gebäude im Gazastreifen zerstört oder beschädigt und mehr als 245.000 Wohnungen vernichtet. Der Krieg im Gazastreifen hat eine Zerstörung verursacht, die dem verheerendsten Häuserkampf der jüngeren Geschichte gleichkommt. Palästinenser berichten, ihre Viertel seien nicht wiederzuerkennen, die Straßen seien wie umgepflügt und überall lägen nicht explodierte Kampfmittel. Es wird voraussichtlich mehr als ein Jahrzehnt dauern, die schätzungsweise 50 Millionen Tonnen Schutt wegzuräumen, die die monatelangen Bombenangriffe hinterlassen haben.

70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Gazastreifen zerstört

Etwa 40 Prozent des Gazastreifens sind landwirtschaftlich genutzte Flächen. Vor dem Krieg züchteten die Landwirte Vieh und bauten Obst und Gemüse an, darunter Erdbeeren, Oliven und Auberginen. Einem UN-Bericht zufolge waren bis September etwa 70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Gazastreifen zerstört.

Zerstörung der Kulturzentren und Häfen von Gaza

Vor dem Krieg war Gaza-Stadt ein geschäftiges Kultur- und Handelszentrum, mittlerweile weist es mit 37.000 Gebäuden die höchste Zahl beschädigter Gebäude in der Region auf.

Laut UNESCO umfasst die Zerstörung 70 bedeutende Kulturstätten, etwa die Große Umayyaden-Moschee und die Kirche des Heiligen Porphyrius, eine der ältesten Kirchen der Welt.

Rund um den Hafen von Gaza gab es Hotels, die von den wenigen ausländischen Journalisten und Hilfskräften besucht wurden, denen die Einreise nach Gaza gestattet wurde. Satellitenbilder zeigen die Zerstörung des Hafens und der Küste, darunter auch bombardierte Hotels.

Zerstörung des Abwassersystems im Gazastreifen

Die Schäden am Abwassersystem des Gazastreifens haben zu einer Ansammlung von Abfällen geführt. Schätzungen zufolge sind bis zu 70 Prozent der Wasser-, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen im Norden des Gazastreifens beschädigt. Experten zufolge werden für den Wiederaufbau Gazas Dutzende Milliarden Dollar benötigt. Schätzungen der UNO zufolge wird es 350 Jahre dauern, bis die Wirtschaftsleistung der Region wieder das Vorkriegsniveau erreicht hat.

Verbot der Einfuhr von Baumaterialien nach Gaza

Das Verbot der Einfuhr von Baumaterialien in den Gazastreifen ist seit seiner Verhängung im Jahr 2007 ein Teil der israelischen Blockade. Im ersten Schritt wird nun über die Trümmerbeseitigung diskutiert.Schätzungen von UN-Habitat und dem UN-Umweltprogramm zufolge, gab es im Dezember in Gaza 50 Millionen Tonnen Schutt und Abfall, 17 mal mehr als der gesamte Abfall, der in allen anderen Kriegen in der Region seit 2008 angefallen ist.

Die Vereinten Nationen schätzen, dass die Räumung des Gazastreifens bis zu 20 Jahre dauern und 909 Millionen Dollar kosten wird. Wie lange der Wiederaufbau des Gazastreifens dauern wird, hängt ganz von den politischen Bedingungen ab.