AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Parstoday
Samstag

8 Februar 2025

16:49:16
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Klient, Rivale und Feind: Wie sieht Trumps Mafia-Diplomatie aus?

Die britische Tageszeitung The Guardian schrieb über Trumps Außenpolitik, der US-Präsident betreibe Diplomatie nach dem Vorbild der Mafia.

In einem Artikel über die Außenpolitik des US-Präsidenten mit dem Titel "Eine beunruhigende neue Ordnung nimmt Gestalt an" schreibt The Guardian: "Trumps Idee, Gaza unter US-Kontrolle zu bringen, macht nach den etablierten Gesetzen und Normen der internationalen Beziehungen keinen Sinn. Aber das derzeitige Regime im Weißen Haus verachtet die alten Regeln und beabsichtigt, die Welt so radikal umzugestalten, dass es unmöglich sein wird, die Ordnung vor Trump wiederherzustellen".

"Die absurde Inkohärenz von Trumps Vorschlag, die USA sollten Gaza übernehmen, macht ihn nicht weniger unheilvoll. Die Forderung, 2,2 Millionen Palästinenser zwangsweise in arabische Nachbarstaaten umzusiedeln, kommt einer klaren Billigung einer kriminellen Gräueltat gleich - der ethnischen Säuberung" , so die Zeitung

The Guardian schreibt weiter: "Die Vorstellung, dass das von der US-Regierung beschlagnahmte Land anschließend in eine mediterrane 'Riviera' verwandelt wird, ist beunruhigend und grotesk in ihrer Realitätsferne. Trump behandelt ein Kriegsgebiet im Zentrum eines der hartnäckigsten Konflikte der Welt, als wäre es ein verlassenes Stück Manhattan. Er spielt mit dem Leben von Millionen Menschen im Stil eines korrupten Bauunternehmers und mit den Methoden und der Ethik eines Mafiabosses".

Die britische Tageszeitung erklärte: "Die unvermeidliche Folge davon, komplexe internationale Probleme mit grausamer und sturer Einfachheit zu behandeln, ist die Verbreitung von Angst, Unsicherheit und Instabilität. Es schafft unnötige Volatilität zu einem Zeitpunkt, an dem das Gegenteil notwendig ist, um den zerbrechlichen Waffenstillstand in Gaza aufrechtzuerhalten".

"Alle Regierungen im Nahen Osten, mit Ausnahme von Benjamin Netanjahus Koalition in Israel, lehnen Trumps Intervention als gefährlich und kontraproduktiv ab. Das ist auch die Meinung der europäischen Verbündeten der USA - oder der Länder, die sich noch vor zwei Wochen als frei denkende Verbündete der USA betrachtet hatten, nun aber erkennen müssen, dass es ein solches Konzept im Kopf des Präsidenten nicht gibt", so der Artikel in der britischen Zeitung.

The Guardian fügte hinzu: "Er kennt nur Klienten, Rivalen und Feinde. Zwischen diesen Kategorien kann man mit Schmeicheleien und Gefälligkeiten wechseln. Aber eine dauerhafte Orientierung an gemeinsamen Interessen, rechtlich bindenden Vertragsverpflichtungen und demokratischen Werten ist ein Modell, das im Weißen Haus nicht mehr gilt".

Die Zeitung schreibt weiter: "Es gibt in der Geschichte viele Beispiele für autokratische Herrscher, die im eigenen Land und im Ausland Unruhe stiften. Es gibt keinen Präzedenzfall dafür, dass dies der mächtigsten Demokratie der Welt passiert ist, und es gibt kein Handbuch, das den ehemaligen Verbündeten des Landes helfen könnte, mit der Situation umzugehen. Doch eines ist inzwischen klar: Die Hoffnung, dass sich Trumps Amerika zur Einhaltung der alten Regeln überreden lässt, ist keine sichere Strategie".