AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Parstoday
Sonntag

2 Februar 2025

18:46:39
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Trumps Handelskrieg, Ursachen und Folgen

US-Präsident Donald Trump hat wie angekündigt die bestehenden Zölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China erhöht. Wie das Präsidialamt mitteilte, unterzeichnete er ein entsprechendes Dekret.

Demnach werden alle Importe aus Mexiko und Kanada mit einem Zoll von 25 Prozent belegt. Eine Ausnahme sollen kanadische Energieimporte bilden, auf die nur 10 Prozent erhoben werden. Auf Importe aus China werden nach Angaben der USA ab sofort ebenfalls Zölle in Höhe von 10 Prozent erhoben. Diese gelten zusätzlich zu den bereits bestehenden Zöllen. Zölle sind eine Art Aufschlag auf importierte Waren. Sie werden an der Grenze fällig.

Trump drohte den BRICS-Staaten zudem mit Zöllen in Höhe von 100 Prozent, sollten sie den US-Dollar als internationales Zahlungsmittel aufgeben. Entsprechend äußerte er sich auf seiner Plattform Truth Social. Zu den BRICS-Staaten gehören Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Russlands Präsident Wladimir Putin hat wiederholt die Dominanz der US-Währung kritisiert und angekündigt, ein unabhängiges Zahlungs- und Verrechnungssystem aufbauen zu wollen.

Laut ParsToday läutet die Rückkehr Trumps ins Weiße Haus mit dem Slogan „America First“ eine neue Ära in den Handelsbeziehungen der USA mit ihren Verbündeten und Handelspartnern ein. Die herrschnede Partei in den USA, angeführt von Trump, glaubt, dass die Politik der offenen Tür zwischen den Ländern und der Abbau von Handelszöllen den Vereinigten Staaten letztlich schaden wird. „Unser Land war reich, als es Zölle erhob“, sagte Trump in einer Erklärung. Er bezog sich damit auf die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, als die USA hohe Zölle auf importierte Waren aus dem Ausland erhoben.

Mit der Abschaffung bzw. deutlichen Reduzierung der Handelszölle haben sich die USA von einem großen Exportland zu einem großen Importland mit einem Außenhandelsdefizit von fast 500 Milliarden Dollar entwickelt. Mit anderen Worten: Die Amerikaner importieren jährlich 500 Milliarden Dollar mehr als sie exportieren. Dieser seit Jahren anhaltende Zustand ist aus Sicht der US-Regierung unhaltbar und muss mit allen Mitteln geändert werden.

Die Einführung hoher Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko, China oder den EU-Mitgliedstaaten wird jedoch dazu führen, dass diese Länder im Gegenzug ähnliche Zölle auf Importe aus den USA erheben. Dies wird auch den US-Exporten schaden. Der von Trump angezettelte Zollkrieg wird nicht nur Importgüter verteuern, sondern auch US-Exportmärkte schädigen und US-Bürger auf beiden Seiten unter Druck setzen.

Doch keiner dieser Faktoren wird die Entscheidung Trumps und seiner Regierung beeinflussen, den Handelskrieg zu beginnen und zu eskalieren. Aus ihrer Sicht ist die US-Wirtschaft zu stark und zu groß, um in einem Handelskrieg insbesondere mit Ländern wie Kanada, Mexiko oder den Mitgliedern der Europäischen Union besiegt werden zu können. Letztlich werden sie daher die Bedingungen der USA akzeptieren.

Die Achillesferse der USA im Handelskrieg mit dem Ausland liegt im eigenen Land. Die US-Bevölkerung kann die Preissteigerungen durch die Verteuerung von Importgütern und den Verlust von Exportmärkten nicht tolerieren und wird Druck auf ihre Regierung ausüben, diesen Ansatz zu überdenken.