Islamische Wohltätigkeitsorganisationen in Großbritannien gaben an ihre Bankkonten sind ohne Vorwarnung oder Erklärung geschlossen worden. (Quelle: Sky News)
Sie sagen, dass sie selbst nach den negativen Reaktionen auf die islamfeindlichen Äußerungen von Nigel Farage, Vorsitzender der rechtsextremen Partei des Landes, mit Schwierigkeiten bei der Eröffnung von Konten konfrontiert sind.
Laut dem Muslim Charities Forum (MCF) hat dies zur Folge, dass Hilfsorganisationen bei der Ausübung ihrer Arbeit auf Hindernisse stoßen. Manche von ihnen sind nicht einmal in der Lage den Bedürftigen humanitäre Hilfe und lebensrettende Maßnahmen zu leisten.
Der Bericht ergab, dass 68 Prozent der islamischen Wohltätigkeitsorganisationen Schwierigkeiten hatten Bankkonten zu eröffnen, 42 Prozent Schwierigkeiten Bankdienstleistungen in vollem Umfang zu nutzen und 42 Prozent erhebliche Herausforderungen bei Überweisungen hatten. Der Bericht zeigt, dass es dadurch zu Zahlungsverzögerungen und Schädigung der humanitären Arbeit kam.
Eine Wohltätigkeitsorganisation, die in einer vom Krieg heimgesuchten Region ein Krankenhaus betrieb konnte zwei Monate lang die Gehälter der Ärzte und Krankenschwestern nicht zahlen. In einem anderen Fall verzögerten sich Zahlungen für krebskranke syrische Flüchtlingskinder in der Türkei um ein Jahr, was die rechtzeitige Bereitstellung von Leistungen für diese Kinder erheblich beeinträchtigte.
Auch wenn die Bankenschließung ein Projekt nicht direkt zum Stillstand brachte, führte sie bei 44 Prozent der Hilfsorganisationen zu einer Schädigung ihrer Beziehungen zu ihren Partnern, gaben die Hilfsorganisationen an. MCF fügte hinzu, dass Verzögerungen bei der Überweisung von Geldern oder Schließung ihrer Konten zu einem Vertrauensverlust führten.
Dieser Bericht enthält Zeugenaussagen von nicht genannten Wohltätigkeitsorganisationen. Eine Wohltätigkeitsorganisation erwähnte in diesem Bericht das Risiko der Nichtzahlung von Mitarbeitergehältern und erklärte: Unsere Wohltätigkeitsorganisation war in einer Region im Nahen Osten tätig, die Zahlungen wurden von Banken gestoppt und dies bedrohte unsere Mitarbeiter in der Region.
Zwar machen islamische Wohltätigkeitsorganisationen nur einen kleinen Teil des britischen Wohltätigkeitssektors aus, doch Umfragen zufolge spenden Muslime mehr als jede andere religiöse Gruppe.
In dem von Abdulsami Arjomand verfassten Bericht heißt es: Die Belege belegen, dass die Islamophobie in Großbritannien systematisch ist und dass von Muslimen geführte Wohltätigkeitsorganisationen häufig zu ungerechten Zielen der Banken werden. Zu den Empfehlungen gehört, dass Bankangestellte an Antirassismus-Schulungen teilnehmen, ihre Entscheidungsfindung verbessern und Stereotypen sowie Verbreitung rassistischer und islamfeindlicher Vorurteile vermeiden sollten.