In einem auf Arabisch verfassten Beitrag auf seinem X-Account reagierte Araghchi am Freitag auf die jüngste Erklärung der Arabischen Liga, in der diese Iran beschuldigte, sich in die Angelegenheiten Syriens einzumischen.
„Wie Sie wünschen auch wir aus ganz klaren Gründen Stabilität, Ruhe und die Vermeidung von Chaos und Unruhen in Syrien“, schrieb er in seiner Ansprache an die Mitglieder der Arabischen Liga und nannte Gründe dafür.
Zu den Gründen Irans zählte er unter anderem die Wahrung der territorialen Integrität Syriens, die Sicherheit aller ethnischen und religiösen Gruppen sowie der Heiligtümer und heiligen Stätten und die Beschränkung des Besitzes illegaler Waffen.
Die Ablehnung „jeder Form von ausländischer Intervention unter welchem Vorwand auch immer“, die Verhinderung, dass Syrien zu einem „Zufluchtsort für den Terrorismus“ wird und die Sicherstellung, dass Syrien keine Bedrohung für seine Nachbarn und die Region darstellt, waren die drei weiteren Gründe, die der iranische Minister nannte.
Stabilität in Syrien sei notwendig, um „weitere Abenteuer und eine gefährliche Expansionspolitik des israelischen Regimes zu verhindern“ und „endlich eine inklusive Regierung“ im Land zu bilden.
Gleichzeitig warnte er vor Versuchen, Unruhen zu schüren und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf „unrealistische Bedrohungen“ zu lenken. Ziel der Unruhestifter sei es, „die anhaltende Besetzung von Teilen des syrischen Territoriums, insbesondere durch das israelische Regime und die USA, zu legitimieren und die ausländische Einmischung in die inneren Angelegenheiten Syriens zu rechtfertigen“, so der iranische Außenminister weiter.
Am Mittwoch waren in den syrischen Städten Latakia, Tartus, Homs, Hama und Qardaha zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, wurden aber von der dort regierenden militanten Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) angegriffen, was zu tödlichen Zusammenstößen führte.
Zuvor war ein Video veröffentlicht worden, das einen Brand in einem Schrein in Aleppo zeigte. Militante waren in das Gebäude eingedrungen und hatten die Wächter getötet.
Am Dienstag protestierten Hunderte Demonstranten in christlichen Vierteln von Damaskus gegen die Verbrennung eines Weihnachtsbaums durch Militante in der Nähe der syrischen Stadt Hama.
Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmaeil Baghaei, drückte am Donnerstag seine Besorgnis über die zunehmende Unsicherheit und Gewalt in Syrien aus und betonte die Notwendigkeit, „die Ausbreitung von Unsicherheit und Gewalt gegen verschiedene Teile der syrischen Gesellschaft zu verhindern und die Sicherheit aller Bürger zu gewährleisten“.