Guterres warnte am Donnerstag vor der Präsenz israelischer Truppen in der entmilitarisierten Zone zwischen Syrien und den besetzten Golanhöhen und betonte, dass „außer den UN-Friedenstruppen keine anderen Streitkräfte in dem Gebiet präsent sein sollten“.
Er forderte auch das israelische Regime auf, die Bedingungen des Truppenentflechtungsabkommens mit Syrien von 1974 einzuhalten.
Guterres betonte, dass der Konflikt in Syrien noch lange nicht beendet sei und es weiterhin Tote, Verletzte und Vertriebene unter der Zivilbevölkerung gebe.
Er bekräftigte das Engagement der UNO für einen „inklusiven, glaubwürdigen und friedlichen“ politischen Übergang in Syrien und betonte, dass die Zukunft des Landes von seinem Volk bestimmt werden müsse.
Er rief die internationale Gemeinschaft auf, die Bemühungen um einen friedlichen Machtwechsel in Syrien zu unterstützen.
Seine Äußerungen erfolgten, nachdem Tel Aviv in einer Botschaft an den UN-Sicherheitsrat erklärt hatte, es habe „begrenzte und vorübergehende Maßnahmen“ in einem entmilitarisierten Streifen an der Grenze zu Syrien ergriffen, mit der Begründung, dies sei geschehen, um „jegliche Bedrohung“ der von Israel besetzten Golanhöhen „abzuwehren“.
Die Pufferzone auf den von Israel besetzten Golanhöhen wurde von den Vereinten Nationen nach dem arabisch-israelischen Krieg 1973 eingerichtet. Seitdem patrouilliert eine rund 1.100 Mann starke UN-Truppe - die United Nations Observer Force for the Disengagement (UNDOF) - in dem Gebiet.
Die Truppen des Regimes sind über die sogenannte Pufferzone hinaus in Richtung Damaskus vorgerückt, während Kampfflugzeuge des Regimes hunderte Luftangriffe auf Syrien geflogen haben.
Am Donnerstag drangen sie auch in die Stadt al-Hurriya in der Provinz Quneitra ein. Lokalen Quellen zufolge haben die israelischen Streitkräfte auch die Bewohner des Dorfes Rasem al-Ruwadi in der Region zwangsevakuiert.
Der UNO-Sicherheitsrat forderte am Dienstag alle Parteien auf, das Truppenrückzugsabkommen von 1974 über die Trennungszone in Syrien vollständig einzuhalten und rief zur Ruhe und Deeskalation der Spannungen auf.
In einer Presseaussendung betonten die Ratsmitglieder auch ihre unerschütterliche Unterstützung für die Souveränität, Unabhängigkeit, Einheit und territoriale Integrität Syriens.
Seit dem Sturz Assads hat Israel bei Angriffen auf mindestens fünf Luftwaffenstützpunkte syrische Kriegsschiffe, Seezielraketen, Hubschrauber und Flugzeuge - darunter die gesamte Flotte von MiG-29-Kampfflugzeugen - sowie Munitionsvorräte zerstört.
Die israelische Armee besetzte die syrischen Golanhöhen während des Sechs-Tage-Krieges 1967 und weigerte sich, ihre Truppen abzuziehen oder das Gebiet zurückzugeben, obwohl der UN-Sicherheitsrat dies in seiner Resolution 242 forderte.
Das Regime in Tel Aviv hat in den vergangenen Jahren bereits rund drei Dutzend jüdische Siedlungen auf den besetzten Golanhöhen errichtet.