„In dieser Zeit des Jahres, in der wir Weihnachten feiern, ein Symbol der Hoffnung und der Menschlichkeit, müssen wir innehalten und an das leidende palästinensische Volk in Gaza denken“, sagte Boric bei einer jährlichen Weihnachtsfeier, die von der palästinensischen Gemeinde in Chile organisiert wird.
Boric betonte, dass die Maßnahmen der Regierung Netanyahu im Gazastreifen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ seien, die nicht ignoriert werden dürften.
Er erinnerte daran, dass er während seiner Teilnahme am G20-Gipfel in Rio de Janeiro, Brasilien, im vergangenen Monat das Thema der Doppelmoral in Bezug auf Menschenrechte angesprochen habe.
„Es ist schwierig, über Menschenrechte zu sprechen und gleichzeitig den Völkermord in Gaza zu ignorieren. Der Schutz der Menschlichkeit duldet keine halben Sachen“, sagte der 38-jährige chilenische Präsident.
Boric forderte die internationale Gemeinschaft auf, konkrete Schritte zu setzen, um das andauernde „Massaker“ in Gaza zu stoppen und fügte hinzu: „Weihnachten sollte eine Zeit des Nachdenkens und des Handelns für den Frieden sein, nicht nur in Gaza, sondern auch im Westjordanland“.
Es ist nicht das erste Mal, dass der chilenische Präsident israelische Kriegsverbrechen in Palästina anprangert. Im Juni bezeichnete Boric während des Ukraine-Friedensgipfels in der Schweiz Netanjahu als Kriegsverbrecher.
Im September schloss sich Chile der Klage Südafrikas gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) wegen Völkermordes im Gazastreifen an.
Im März reichten 620 chilenische Anwälte beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) Klage wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein, die von Netanyahu, dem ehemaligen israelischen Militärminister Yoav Gallant und dem Generalstabschef Generalleutnant Herzi Halevi begangen wurden, und forderten deren Untersuchungshaft.
Israel begann den Krieg gegen Gaza am 7. Oktober 2023, nachdem die palästinensische Befreiungsbewegung Hamas überraschend die Operation Al-Aqsa-Sturm gegen das israelische Regime als Reaktion auf die jahrzehntelange Kampagne des Blutvergießens und der Verwüstung der Palästinenser durch die Besatzungsmacht gestartet hatte.
Bei dem blutigen Angriff des israelischen Regimes auf Gaza wurden bisher 45.206 Palästinenser, vor allem Frauen und Kinder, getötet und 107.512 weitere verletzt, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Freitag mit. Tausende weitere gelten als vermisst und werden unter den Trümmern vermutet.
Seit Oktober 2023 blockiert die israelische Armee systematisch die Einfuhr von lebenswichtigen Nahrungsmitteln, Medikamenten, medizinischem Material, Treibstoff und Zelten in das belagerte palästinensische Gebiet.