Dazu teilte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung mit, dass es sich bei den meisten der neuen Flüchtlinge um Frauen und Kinder handele.
Die Zahlen beinhalten Daten aus der Zeit, als die Kämpfe zwischen syrischen Regierungstruppen und bewaffneten Oppositionsgruppen Ende letzten Monats zu eskalieren begannen.
„Seit Beginn der Eskalation der Feindseligkeiten am 27. November wurden bis zum 12. Dezember landesweit 1,1 Millionen Menschen vertrieben. Die Mehrheit davon sind Frauen und Kinder“, heißt es in der Erklärung.
Nach Angaben des OCHA sind in den vergangenen Tagen fast 640.000 Menschen aus der Provinz Aleppo geflohen, während Hunderttausende weitere Idlib und Hama verließen.
Weiter hieß es, dass sich derzeit über 400.000 Menschen in Hunderten Sammelunterkünften im Nordosten Syriens befänden und humanitäre Hilfe, darunter Nahrungsmittel, Hygienesets und psychologische Unterstützung erhielten.
Unterdessen erklärte ein hochrangiger libanesischer Sicherheitsbeamter am Donnerstag, dass mehr als 100.000 Menschen, überwiegend Angehörige religiöser Minderheiten, seit Sonntag aus Syrien in den Libanon eingereist seien.
Die vertriebenen Syrer gaben an, dass sie Drohungen erhalten hätten und Verfolgung fürchteten, seit aus dem die vom Ausland unterstützten Milizen unter Führung der Hay'at Tahrir al-Sham (HTS) nach einem zweiwöchigen schnellen Angriff den Sturz der Regierung von Assad verkündeten.
Am 27. November starteten militante Kämpfer einen überraschenden zweigleisigen Angriff auf die syrische Großstadt Aleppo und die Umgebung von Idlib. Sie marschierten Richtung Süden und übernahmen die Kontrolle über mehrere Großstädte, darunter Hama, Homs, Dara'a und Suwayda, bevor sie am 8. Dezember in die Hauptstadt Damaskus einmarschierten und sie einnahmen.