„Wenn Präsident Yoon im Amt bleibt, besteht die Gefahr, dass Aktionen wie die Ausrufung des Kriegsrechts wiederholt werden, was die Republik Korea und ihre Bürger einem großen Risiko aussetzt“, sagte der Vorsitzende der südkoreanischen Regierungspartei „PP“, Han Dong Hoon, am Freitag.
Hoon hatte gestern erklärt, er sei gegen eine Amtsenthebung des Präsidenten. Seine Partei wolle geschlossen gegen das von der Opposition beantragte Amtsenthebungsverfahren stimmen und damit die erforderliche Zweidrittelmehrheit verfehlen. Die Abstimmung im Parlament ist für morgen angesetzt.
Er sehe nun die Gefahr, dass der Präsident erneut radikal agiere. Yoon hatte am späten Dienstagabend (Ortszeit) überraschend das Kriegsrecht verhängt und es nach heftigem politischen Widerstand wenige Stunden später wieder aufgehoben. Er habe "glaubwürdige Beweise" erhalten, dass Yoon während der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts versucht habe, Truppen zur Verhaftung von Politikern einzusetzen, sagte der PP-Chef.
Der Vorsitzende der größten liberalen Oppositionspartei, Lee Jae Myun, sagte in einer separaten Fernsehansprache, Yoons Verhängung des Kriegsrechts komme einer "Rebellion" gleich. Yoons Vorgehen habe dem Ansehen des Landes schweren Schaden zugefügt und die Außenpolitik gelähmt. Er plädierte daher für eine Amtsenthebung des Präsidenten.
342/