AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Parstoday
Mittwoch

17 Juli 2024

18:54:03
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Palästinensischer Filmemacher berichtet über den Versuch, die Wahrheit zu bewahren / Das demütigende Schweigen des westlichen Kinos

Der Film „From Ground Zero“ ist eine Zusammenstellung von 22 Kurzfilmen, die von Filmemachern während des aktuellen Krieges im Gazastreifen gedreht wurden.

Seit dem 7. Oktober 2023 verübt das zionistisch-israelische Regime mit voller Unterstützung seitens der westlichen Länder ein neues massives Massaker am wehrlosen, unterdrückten palästinensischen Volk im Gazastreifen und im Westjordanland.

Es ist nun mehr denn je wichtig, die wahren Berichte und Erzählungen über die laufenden Ereignisses zu bewahren.

Der palästinensische Filmregisseur Rashid Masharawi sagt über den Entstehungsprozess des Films „From Ground Zero“:

„Ich bin in Gaza geboren und aufgewachsen, ich habe als Regisseur und Produzent viele Filme in Gaza gedreht, und dieses Mal, nachdem ich alles gesehen hatte, was dort vor sich ging, sagte ich: ‚Nein, ich werde keinen Film machen, sondern den palästinensischen Filmemachern und den Filmemachern, die jetzt in Gaza sind, die Chance geben, den Menschen mitzuteilen, was dort vor sich geht“, sagte Masharawi.

Er fügte hinzu: „Die Idee war, sich auf unerzählte persönliche Geschichten zu konzentrieren und sie auch künstlerisch und technisch gut zu machen, diese Filmemacher auszubilden und besser zu machen, damit sie ihre Geschichten verfilmen können, damit sie auf Festivals und im Fernsehen gezeigt werden können. ”

Masharawi bezeichnete die Produktion des Films als einen logistischen Albtraum und sagte: „Eines unserer Hauptprobleme war es, das Material aus Gaza herauszuholen und auch ständig mit den Filmemachern in Kontakt zu bleiben. Selbst wenn wir über das Internet, über soziale Medien, Facebook, WhatsApp und all diese Dinge kommunizieren. Aber wenn man keinen Strom hat, um sein Handy aufzuladen, hat man nichts.

Manchmal waren wir 24 Stunden am Tag wach und haben gearbeitet, denn in dieser Gegend gibt es Strom und Internet, sodass wir unser Bestes geben und Material hochladen können. Unser letzter Film ist vor zwei Wochen angekommen. 22

Filme in ein Werk zu integrieren, war eine enorme Herausforderung für den Schnitt, denn niemand dreht mit derselben Kamera, mit demselben Setup; der Ton ist anders. Einer der Kurzfilme, „Sorry Cinema“, handelt speziell von den Grenzen der Filmproduktion unter solch schwierigen Bedingungen.

Das ist einer der Filme, zu denen ich eine besondere Beziehung habe, denn man verbringt sein Leben damit, zu denken, dass das Kino die Priorität im Leben ist. Und plötzlich ist es das nicht mehr. Man muss essen, seine Familie retten. Menschen sind wichtiger als das Kino“, sagte er.

Der palästinensische Filmemacher furh fort: „Wir machen Filme, um das Leben besser zu machen, um es einfacher zu machen, um es verständlicher zu machen. Damit sich die Menschen besser fühlen. Dieser Film beschreibt dieses Element sehr gut, denn der Regisseur ist in einer Situation, in der er sich zwischen Leben und Kino entscheiden muss, und er hat sich für das Leben entschieden. “

Über die Rolle des Kinos sagt Masharawi: „Das Kino ist mir sehr wichtig. Ich habe vor über 30 Jahren in den palästinensisch besetzten Gebieten angefangen, Filme zu machen. Ich muss das Kino vor der israelischen Besatzung schützen. Kino darf nicht nur eine Reaktion sein; es sollte eine Aktion sein. Wir Palästinenser sind eine Nation. Wir haben Geschichte, Sprache, wir haben Musik, Farben, Essen. Wir haben viele Dinge, die uns gehören. All diese Dinge können eine starke Grundlage für die Filmproduktion sein. “

Masharawi lebt und arbeitet in Ramallah und gründete 1996 ein Zentrum für Filmproduktion mit dem Ziel, die Produktion lokaler Filme zu unterstützen.

Er nahm 2013 mit „Palestine Stereo“ am Toronto International Film Festival teil und drehte dann „Letters from Yarmouk“ und „Writing on the Snow“. Zu seinen weiteren Filmen zählen „Haifa“ aus dem Jahr 1995, „Waiting“ aus dem Jahr 2005 und der Dokumentarfilm „Live from Palestine“ aus dem Jahr 2002.