AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Parstoday
Samstag

13 Juli 2024

15:23:53
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Irans Botschafter in den Niederländen: Unterstützer des irakischen C-Waffenprogramms sollen zur Rechenschaft gezogen werden

Der Botschafter der Islamischen Republik Iran in den Niederlanden Hadi Farjoond hat die strafrechtliche Verfolgung und Bestrafung der ausländischen Unterstützer des Chemiewaffen-Programms des Saddam-Regimes gefordert.

In einer Rede auf der 106. Sitzung des Exekutivrats der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) im niederländischen The Hague sagte Farjoond: „Das Baath-Regime im Irak hat während des achtjährigen aufgezwungenen Krieges und mit direkter Unterstützung der Vereinigten Staaten und westlicher Regierungen trotz des Verbots des C-Waffen-Einsatzes gezielt Gebiete auf iranischem Boden mit chemischen Bomben angegriffen“.

Vom 19. Oktober 1980 bis 25. August 1988 hätten die Mitglieder des Baath-Regimes insgesamt 582 chemische Angriffe darunter experimentelle, begrenzte, groß angelegte und ultraweite Angriffe, durchgeführt. Infolge dieser Angriffe sind mehr als 10.000 Menschen gestorben, etwa 100.000 weitere sind verletzt worden und mussten kontinuierlich behandelt werden, und 250.000 Menschen haben leichte Verletzungen erlitten.

Der Giftgasangriff auf Sardascht am 28. Juni 1987 war der erste große Angriff des Irak mit Chemiewaffen auf eine iranische Stadt während des Ersten Golfkriegs.

Am 28. Juni 1987 um 16:04 Uhr wurden unter dem damals noch vom Westen unterstützten Saddam Hussein von der irakischen Luftwaffe in zwei Angriffsflügen vier 250-kg-Bomben mit Senfgas über der iranischen Stadt Sardascht abgeworfen. Durch das die Haut, die Augen, den Verdauungstrakt, die Schleimhäute und die Atemwege verätzende Giftgas starben im Laufe der Jahre über 110 Iraner und etwa 8000 weitere verletzt.

Im Abstand von mehr als 20 Jahren wurden die Langzeitfolgen der Wirkung von Senfgas in zwei Studien mit Giftgasopfern von Sardascht untersucht. Insgesamt 500 Senfgasopfer, davon 372 Giftgasopfer von Sardascht, wurden mit einer nicht betroffenen Kontrollgruppe verglichen, um Erkenntnisse zur Diagnose, Behandlung und Prävention bezüglich der Spätfolgen der Senfgas-Exposition zu gewinnen. Eine andere Studie untersuchte den Gesundheitszustand von 260 durch Senfgas versehrten Kriegsveteranen aus Sardascht.

Das Giftgas stammte aus von Deutschen gebauten Fabriken, hergestellt mit deutscher Technologie. Die Kampfhubschrauber hatten die Vereinigten Staaten geliefert mit Umweg über Italien. Den Begleitschutz stellten Kampfflugzeuge aus französischer Produktion. Die Bewaffnung der Soldaten kam aus sowjetischer Produktion. Saddam Hussein hatte seine Rüstungslieferungen diversifiziert.

Beim Treffen im niederländischen The Hague wies Farjoond auch auf die Verbrechen hin, die Israel bei Angriffen auf Gaza, das Westjordanland und den Libanon begangen hatte, und betonte die Notwendigkeit eines universellen Übereinkommens zum Verbot chemischer Waffen und der Zerstörung des israelischen Chemiewaffenarsenals.

Zum ersten Mal im Jahr 2003 klagte die Islamische Republik Iran vor dem Gericht in Den Haag erfolgreich gegen einen der Eigentümer eines Unternehmens, das Chemikalien in den Irak geliefert hatte.

Der Jahrestag des Chemieangriffs auf Sardasht stellt als Tag der Bekämpfung chemischer und mikrobieller Waffen ein weiteres Blatt der Verbrechen des Westens und eine Erinnerung an schwere Menschenrechtsverletzungen durch westliche Länder dar.