Ungefähr 15.000 Einwohner von Srebrenica flohen in die umliegenden Berge, doch serbische Kräfte fanden sie und massakrierten Tausende von ihnen. Die Leichen der Opfer wurden an 570 Orten im ganzen Land gefunden. Die historischen Spuren der Ereignisse im Zusammenhang mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie Konflikten zwischen europäischen Ländern führten zum Krieg der 90er Jahre in der Balkanregion.
Zu den Veränderungen und Entwicklungen in den regionalen und globalen Beziehungen, die wiederum den größten Einfluss auf das Leben der Menschen in der Region haben, zählen laut Parstoday der Zusammenbruch der Sowjetunion und Jugoslawiens, der Kalte Krieg und seine Fortsetzung in der Balkanregion, insbesondere in Republiken wie Bosnien und Herzegowina. Und es gab das Kosovo. Die Unabhängigkeitserklärung der ehemaligen jugoslawischen Republiken erfolgte nacheinander, und schließlich wurde die Bosnien-Frage blind verkettet, was zu einem Konflikt, einem harten Krieg und brutalen Morden in diesem Land führte.
Auch nach vielen Jahren sind die Narben des Krieges in den Städten und Dörfern Bosniens noch immer sichtbar. Die Auswirkungen von Schüssen auf die Mauern der Städte und das Vorhandensein vieler Friedhöfe in verschiedenen städtischen und ländlichen Gebieten und sogar zwischen den Straßen und auch die Erinnerung an die Toten und Kinder, die in den belebten Straßen von Sarajevo getötet wurden, sind Szenen, die nicht aus aus dem Gedächtnis der Geschichte gelöscht werden können.
Während dieses Krieges fand die längste Belagerung einer Landeshauptstadt in der modernen Kriegsführung statt, da Sarajevo 1.425 Tage lang vollständig belagert wurde und während des mehr als 40 Monate dauernden Krieges etwa 14.000 Menschen in der Stadt getötet wurden. Die Dimensionen und Folgen dieses Krieges sind sehr weitreichend, aber eines der wichtigsten Ereignisse ist die Tötung der Muslime in Srebrenica, die als der größte Völkermord in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg gilt.
Die prominentesten Täter dieses Verbrechens waren Radvan Karadzic, der ehemalige Präsident der Serbischen Republik, und Ratko Mladic, der ehemalige Kommandeur der serbischen Armee, der noch nach Jahren dieses Krieges heimlich in den Städten und Dörfern Serbiens lebte. 2008 bzw. 2011 wurden die beiden gefangen genommen und inhaftiert. Im Jahr 2016 wurde Karadzic vom Den Haager Kriegsverbrechertribunal wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer 40-jährigen Haftstrafe verurteilt, die später in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt wurde.
Mladic, bekannt als der 'Schlächter vom Balkan', wurde 2017 wegen der Ermordung von 8.300 Bosniern am 11. Juli 1995, zu lebenslanger Haft verurteilt.
Aus anderer Sicht sind auch die westlichen Gesellschaften und insbesondere die internationalen Organisationen wie die UNO, deren Nachlässigkeit in diesem Fall weitgehend offensichtlich ist, stark belastet.
342/