Das kanadische Ministerium für globale Angelegenheiten kündigte die Sanktionen in einer am Donnerstag verbreiteten Pressemitteilung an und erklärte, dass die Verbote als „ein bedeutender Schritt Kanadas auf diese anhaltende Gewalt“ anzusehen seien, da die aufgeführten Siedler „direkt oder indirekt an Gewalt und Gewalttaten gegen palästinensische Zivilisten beteiligt seien“.
In der Erklärung wurde betont, dass sich die Sanktionen gegen David Chai Chasdai, Yinon Levi, Zvi Bar Yosef und Moshe Sharvit richteten“.
Das Ministerium äußerte sich besorgt über die Gewalt israelischer Siedler und versprach, dass Ottawa „zusätzliche Maßnahmen als Reaktion auf den schweren Bruch des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit prüfen werde“.
In der Erklärung wurden Angriffe extremistischer israelischer Siedler als eine langjährige Quelle von Spannungen und Konflikten in der Region beschrieben. Die Gewalt habe in den letzten Monaten alarmierend zugenommen. „Dies hat die Menschenrechte und die Aussichten auf die Zwei-Staaten-Lösung untergraben“.
Das Ministerium verwies ferner auf einen Bericht der Vereinten Nationen über mindestens 800 Siedlerangriffe auf Palästinenser seit dem 7. Oktober letzten Jahres und erklärte: „Viele palästinensische Zivilisten wurden verbal oder körperlich angegriffen oder getötet; Privateigentum wurde beschädigt und Bauernhöfe zerstört. Diese Angriffe führten zudem zur Zwangsvertreibung von Palästinensern und trugen erheblich zur wachsenden regionalen Unsicherheit bei“.
Ottawa behauptete weiter, dass es „weiterhin gegen die Ausweitung illegaler Siedlungen im Westjordanland und in Ostjerusalem [al-Quds] ist und sich für einen umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden im Nahen Osten einsetzt“.
Etwa 700.000 Israelis leben in ca. 300 Siedlungen, die seit der israelischen Besetzung des Westjordanlandes und Ost-al-Quds im Jahr 1967 errichtet wurden.
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