Da das US-Imperium ein großes Hindernis für die Rechte, die Freiheit, die Dekolonisierung und die Souveränität der Palästinenser sowie für die Souveränität der Mittelmächte darstellt, so sind Staaten, insbesondere regionale Mächte, in der Pflicht, einen praktischen Weg zur Bewältigung dieses Problems zu planen und zu verfolgen. So besteht der beste Weg darin, dass sich Länder auf der ganzen Welt von der Wirtschaftsmacht der USA und des westlichen Imperiums zunehmend unabhängig machen. Zwar gibt es Bestrebungen, dieses Ziel zu verwirklichen, etwa im Rahmen der BRICS-Staaten, doch ist dies weit davon entfernt, die globalen Wirtschaftsstrukturen zu verändern. Wenn sich eine Koalition mittlerer Mächte bilden und gemeinsam die Beziehungen zu Israel abbrechen würde, wäre es für die Vereinigten Staaten schwieriger, sie alle zu sanktionieren und zu bedrohen, da dies für die Vereinigten Staaten zu kostspielig wäre.
Eine solche Koalition könnte mit Ländern wie Südafrika, Iran, der Türkei, Brasilien, Kolumbien, Chile, Ägypten, Marokko, Spanien, Norwegen, Irland usw. beginnen. Ihr würden sich Länder, die keine diplomatischen oder wirtschaftlichen Beziehungen zu Israel unterhalten, wie Saudi-Arabien, Indonesien, Malaysia, Pakistan und andere anschließen. Auch andere Mächte könnten sich diesem Schritt anschließen und den Druck erhöhen, sodass es für die USA dann praktisch unmöglich wäre, sie alle ins Visier zu nehmen. Dieser Schritt könnte eingeleitet werden und Länder wie Kanada, Australien, Neuseeland, Belgien und andere, die verstehen, dass dies der richtige Weg ist, jedoch sind entweder zu feige oder weil die Interessen ihrer Führer und ihre Rolle im Bündnis des US-Imperiums unter Druck geraten könnten, würden sie sich dem Bündnis wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad anschließen. Zum Beispiel beim Militärboykott gegen Israel. Keiner der beiden Wege wird einfach sein, aber es ist notwendig und kann funktionieren. Es ist auch notwendig, dass Aktivisten und Schriftsteller anfangen, über die Interessen ihrer Regierungen zu sprechen, um Druck auf sie auszuüben, eine solche Koalition zu bilden. Regierungen werden sich nur auf der Grundlage der Strategie des „Namens und der Schande“ und der Kalkulation der Wahlpolitik bewegen. Aktivisten, Politikanalysten und Forscher können ihre Regierungen davon überzeugen, dass es in ihrem besten Interesse ist, diesen politischen Weg zu gehen. Die Herausforderung des US-Imperialismus in der Palästinenserfrage wird weitreichende Auswirkungen auf eine demokratischere Weltordnung haben.
Obwohl einige der oben genannten Länder glauben, dass sie einen Konflikt mit den USA vermeiden können, indem sie die Notlage des palästinensischen Volkes ignorieren, ist dies aber eine Denkweise von kürzer Dauer. Dazu zwei Gründe:
Erstens: Der Grund, man könnte den Zorn der USA in der Palästinenserfrage vermeiden, heißt nicht, dass sie auch in der Zukunft nicht mit den USA in einem anderen Zusammenhang in Konflikt geraten könnten.
Es liegt niemals im Interesse der Mittelmächte, unter der Unterordnung einer großen Supermacht zu leben, auch wenn es vorübergehend von Vorteil ist; diese Compliance wird irgendwann ihren Preis haben. Nun fragen sich einige: Warum muss diese Ordnung jetzt herausgefordert werden?
Hier kommt der zweite Grund ins Spiel. Mittlerweile gibt es weltweit eine Volksbewegung, die den US-Imperialismus herausfordert. Jetzt ist es an der Zeit, diese Chance und diese Energie zu nutzen und sie in eine demokratische Weltordnung zu lenken, die tatsächlich die Menschenrechte und Freiheiten für alle verteidigt.
Es ist sehr wichtig, dass wir diesen Moment nutzen und eine Botschaft an das US-Imperium senden, dass ein Weitermachen wie bisher, bei dem die Dominanz der USA die internationalen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Orientierungen bestimmt, weder möglich noch toleriert wird. Das US-Imperium muss sich entweder ändern oder isolieren. Wenn wir dieses Stadium erreichen, werden wir das Ende des israelischen Siedlerkolonialismus erleben. Auf diese Weise werden wir das Ende der Apartheid und des +Völkermords, zwei tödliche Waffen im kolonialen Arsenal der israelischen Siedler, erreichen.
Sobald Israel weltweit isoliert ist, wird es gezwungen sein, sein Verhalten zu ändern. Den Israelis wird keine andere Wahl bleiben, als das Kolonialprojekt ihrer Siedler zu stoppen.
Ein solches Ergebnis würde nicht nur den Palästinensern und indigenen Juden zugutekommen, sondern wäre auch ein echtes Signal dafür, dass das US-Imperium nicht mehr das ist, was es einmal war, und Menschen auf der ganzen Welt, darunter auch Amerikaner, können beginnen, eine demokratische Weltordnung aufzubauen, die nicht länger unter der Fuchtel einer Supermacht steht. Eine demokratische Weltordnung verringert die Wahrscheinlichkeit großer Kriege, imperialer Kriege und kolonialer Aggressionen der Siedler und trägt dazu bei, das enorme menschliche Leid, das die Palästinenser heute erleiden, zu vermeiden. Das Schrecken, dem das palästinensische Volk seit mehr als 100 Jahren ausgesetzt ist, hat nicht bei den Palästinensern begonnen und wird dort auch nicht enden.
Es liegt im Interesse aller, solches Leid zu vermeiden; und eine Möglichkeit, dies Ziel zu erreichen, besteht darin, eine demokratischere Welt aufzubauen.
Nelson Mandela sagte einmal: „Wir wissen sehr gut, dass unsere Freiheit ohne die Freiheit der Palästinenser unvollständig ist“.
Es ist höchste Zeit, dass der Rest der Welt die Bedeutung dieses Zitats wirklich versteht und konkrete Schritte unternimmt, um die Freiheit von Imperium und Kolonialismus voranzutreiben.